Immer wieder tauchen auf Facebook und in anderen sozialen Medien Falschmeldungen über vermeintliche Verbrechen auf. Oft mit dem Hinweis, dass es sich bei dem oder die Täter um Flüchtlinge handelt. Rosenheims Polizei ergreift nun öffentlich Maßnahmen dagegen.
Die Polizei Oberbayern Süd knöpft sich ab sofort so genannte Fake News im Internet vor. So griffen die Beamten jüngst bereits eine offensichtliche Falschmeldung über eine Straftat auf Facebook auf und reposteten diese auf ihrem Account – allerdings mit einem gut sichtbaren roten Banner versehen. Über dem roten Banner prangt in Großbuchstaben das Wort «Falschmeldung».
#Rosenheim Cops mal anders: #Polizei in Rosenheim geht aktiv gegen #FakeNews vorhttps://t.co/z772xDX9Ac pic.twitter.com/n7idtaAc7B
— RT Deutsch (@RT_Deutsch) 5. Januar 2017
Ein Text unter dem Beitrag erklärt den Sinn und Zweck der Aktion und ruft zur Mithilfe auf mit den Worten: «Bitte TEILEN! Helft mit im Kampf gegen HOAX». Der Ausdruck Hoax, der sich vermutlich von «Hocus Pocus» ableitet, steht im digitalen Zeitalter für einen Schwindel oder eine falsche Meldung, wie man sie immer wieder im Netz antreffen kann.
«Immer wieder tauchen — vor allem in den sozialen Medien — Meldungen über angebliche Straftaten auf», schreiben die Beamten der Polizei Oberbayern weiter. Zusätzlich zu ihrem eigenen Post informierte die Polizei Facebook über die Inhalte und die verantwortlichen Personen.
«Wir prüfen die strafrechtliche Relevanz solcher Postings insbesondere hinsichtlich des bewussten Vortäuschens von Straftaten sowie etwaige Aufwandsersatzansprüche», hieß es weiter. Auf das Vortäuschen einer Straftat kann laut einem Sprecher eine Geld- oder Haftstrafe stehen.
Die Polizei rief zudem alle Internetnutzer dazu auf, derartige Posts umgehend zu melden und nicht wahllos zu verbreiten. Außerdem betonen die Beamten: «Wir berichten sachlich und offensiv bei tatsächlichen Vorfällen.»
Der öffentliche Hinweis auf Falschmeldungen ist für die Rosenheimer offenbar kein Neuland. «So was machen wir immer mal wieder», sagte der Sprecher. «Wir wollen die Verbreiter aus der Anonymität holen.»