Medien: Amerikaner starten ihren riesigen Militäraufmarsch in Europa

Wie die Portale RT Deutsch und das Militärportal «Augen geradeaus» schreiben startete die USA in Bremerhafen eine große Truppenverlegung.
US-Army Europe
Die Verlegung von 2.000 US-Panzern und weiterem Militärgerät nach Deutschland hat mit der Landung des US-Transportschiffs «Resolve» am Mittwochabend in Bremerhaven die Umsetzungsphase erreicht. Dies bestätigten die Bundeswehr und das 21. Theater Sustainment Command der U.S. Army.

Nach Angaben der U.S. Army Europe soll die Entladung des Frachters aber erst am Freitagmorgen beginnen, wenn zwei weitere US-Transportschiffe in Bremerhaven erwartet werden. Der Aufmarsch, der größte seiner Art seit Ende des Kalten Krieges, ist Teil der US-Operation Atlantic Resolve.

Augen Geradeaus schreibt

Der geplante Aufmarsch zusätzlicher US-Truppen in Osteuropa kommt in Bewegung: Ein erstes Transportschiff mit schwerem Gerät einer Kampfbrigade aus den USA lief am (gestrigen) Mittwochabend in Bremerhaven ein. Einen entsprechenden Bericht von Radio Bremen bestätigten die Bundeswehr und das 21 Theater Sustainment Command der U.S. Army. Nach US-Angaben war die Ankunft des ersten Schiffes von vorherein für den Mittwoch  geplant; die Entladung soll aber erst am Freitagmorgen beginnen, wenn zwei weitere Schiffe mit der Ausrüstung ebenfalls in Bremerhaven eingelaufen sind.

Der Aufmarsch ist Teil der US-Operation Atlantic Resolve, die der Unterstützung der NATO-Partner im Osten des Bündnisgebiets dienen soll; dafür wird jeweils eine Kampfbrigade zeitweise in den baltischen Ländern und Polen stationiert und nach einiger Zeit durch eine andere Brigade abgelöst. Die Operation ist aber keine NATO-Mission, sondern findet unter alleinigem Kommando der USA statt. Im Rahmen der NATO werden ab dem Frühjahr vier Battle Groups in Bataillonsstärke in Estland, Lettland, Litauen und Polen ebenfalls rotierend stationiert. Deutschland wird für diese so genannte Enhanced Forward Presence den Kern eines Bataillons in Litauen stellen, zunächst mit Panzergrenadieren.

Die US-Operation soll die NATO-Bemühungen ergänzen, unter anderem wird vorerst ein Bataillon des jetzt in Deutschland ankommenden 3rd Armored Brigade Combat Team der 4. Infanteriedivision aus Fort Carson, Colorado ins Baltikum verlegt, bis die Einheiten der Enhanced Forward Presence vor Ort sind.

In Bremerhaven werden für die Kampfbrigade 446 Kettenfahrzeuge und 907 Radfahrzeuge angelandet, darunter 87 Kampfpanzer, 144 Bradley-Schützenpanzer und 18 Paladin-Haubitzen; auf dem Luftweg kommen 3.500 Soldaten an. Der überwiegende Teil der Einheiten wird zunächst nach Polen verlegt. Zusätzlich wird im Februar eine Combat Aviation Brigade mit rund 50 Blackhawk-Hubschraubern, zehn Chinook-Helicoptern und 1.800 Mann erwartet, deren Hauptquartier in Illesheim in Deutschland ist und die zeitweise Hubschrauber in Lettland, Polen und Rumänien stationiert.

Die Operation Atlantic Resolve hat, wie die NATO-Bemühungen, die Abschreckung Russlands zum Ziel – vor allem vor dem Hintergrund, dass die baltischen Staaten als Bündnismitglieder seit der Ukraine-Krise russische Übergriffe auf ihr Territorium befürchten. Die Gründe für das deutlich ausgeweitete US-Engagement hatte der Kommandeur der U.S. Army Europe, Generalleutnant Ben Hodges, bereits 2015 deutlich gemacht.

Als ergänzende Luftunterstützung zu den Panzerbrigaden wird zudem die komplette 10. Luftkampfbrigade aus Fort Drum im Bundesstaat New York ins mittelfränkische Illesheim verlegt. Von dort aus soll die Brigade nach Aussagen der US-Army Europe in Osteuropa eingesetzt werden, um die Fähigkeit der Allianz zu stärken, «Aggressionen zurückzuweisen». Dabei wird insbesondere auf Lettland und Polen verwiesen. Das Leitmotto der Brigade lautet:

Fliege zum Ruhm — Gestählt in der Schlacht, immer bereit.

Im Rahmen der parallel dazu verlaufenden NATO-Operation «Atlantic Resolve» wird auch die Bundeswehr im Februar 500 Soldaten, 20 Schützenpanzer vom Typ Marder, sechs Kampfpanzer Leopard 2 sowie 170 weitere Militärfahrzeugen in Litauen stationieren, schreibt RT