Die USA unter Noch-Präsident Barack Obama haben einst in der Ausbreitung der islamistischen IS-Terrormiliz einen Nutzen für sich gesehen, wie die Zeitung „The Washington Times“ unter Berufung auf Noch-Außenminister John Kerry schreibt.
Obamas Regierung hat demnach früher, noch vor Russlands Militärhilfe für Syrien, gehofft, eine Expansion der Terrormiliz Islamischer Staat (IS, auch Daesh) in der Region könne Präsident Baschar Al-Assad zu Verhandlungen mit Washington zwingen.
Zuvor waren Medienberichten zufolge Audioaufzeichnungen dieser Kommentare des US-Außenministers bekannt geworden. Kerry soll diese Erklärungen im September am Rande der UN-Vollversammlung bei einem Gespräch mit syrischen Aktivisten hinter verschlossenen Türen abgegeben haben. Zuvor hatte WikiLeaks einen Hinweis auf Audioaufzeichnung von Kerry, datiert auf Oktober des vergangenen Jahres, veröffentlicht.
„Der Grund, weshalb Russland (nach Syrien – Anm. d. Red.) gekommen ist, ist der, dass die Terrormiliz Islamischer Staat stärker geworden war“, so Kerry. „Die drohte, nach Damaskus zu gehen usw. Wir haben das verfolgt. Wir sahen, dass sie erstarkte, und dachten, dass sich Assad in Gefahr befindet“, ergänzte er.
Die russische Luftwaffe fliegt seit September 2015 auf Bitte der Regierung in Damaskus Angriffe gegen Stellungen des IS, der al-Nusra-Front und anderer Terrorgruppen in Syrien, die in den vergangenen Jahren weite Teile des vorderasiatischen Landes erobert hatten. Die USA und ihre Verbündeten bombardieren seit 2014 Syrien – ohne Zustimmung der Regierung in Damaskus und deshalb völkerrechtswidrig. Nach US-Darstellung richten sich die Angriffe gegen den IS.
Am 29. Dezember hatten die syrische Regierung und die Opposition ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, das am 30. Dezember 00.00 Uhr in ganz Syrien in Kraft trat. Das Abkommen war unter Vermittlung Russlands, der Türkei und des Iran ausgehandelt worden. Russland und die Türkei treten als Garanten der Waffenruhe auf.