Kiew verbietet weiteren russischsprachigen Sender

Seit dem vom Westen unterstützten Maidan-Putsch im Februar 2014 sieht sich die Ukraine „westlichen Werten“ verpflichtet.

Doch in der Praxis ist es damit oft nicht weit her. Gegenüber der russischstämmigen Bevölkerung herrscht nackte Diskriminierung.

Jetzt hat der Nationale Fernsehrat der Ukraine die Ausstrahlung des einzigen russischen Oppositionssenders Doschd („Regen“) im Land verboten. Der Fernsehsender habe auf Landkarten die Halbinsel Krim als russisch gezeigt, hieß es in einer Mitteilung zur Begründung in Kiew. Außerdem habe der  Sender „unter Mißachtung ukrainischer Gesetze“ Reporter auf die Krim geschickt. Und, besonders verwerflich: im Neujahrsprogramm seien Filme gelaufen, die Rußlands Armee und Polizei in positivem Licht gezeigt hätten. Das ist per Gesetz in der Ukraine inzwischen ebenfalls untersagt und hat schon zum Verbot von mehreren hundert Filmen, Serien und Büchern geführt.

Dabei ist der Bezahlsender Doschd durchaus kremlkritisch. Er war einer der letzten in der ehemaligen Sowjetrepublik zugelassenen Kanäle des russischen Nachbarn und war zuletzt in einigen Kabelsystemen zu empfangen. Dutzende russischsprachige Sender wurden bereits verboten. Die Anordnung tritt in einem Monat in Kraft.

 

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