„Er ist offen für Verhandlungen zu diesem Punkt und wartet nun auf eine Initiative der amerikanischer Seite“, hieß es. Allerdings könne sich Assange nicht darauf verlassen, in den USA nicht festgenommen zu werden, ergänzte Samuelsson.
Assange hatte zuvor versprochen, bei einer Begnadigung der zu 35 Jahren Haft verurteilten transsexuellen US-Militärangehörigen Chelsea Manning durch die amerikanischen Behörden einer Auslieferung zuzustimmen. Am Dienstag teilte der Pressedienst des Weißen Hauses mit, US-Präsident Barack Obama habe das Urteil gemildert und Manning würde schon am 17. Mai freigelassen. WikiLeaks hatte am 11. November des vergangenen Jahres an Obama appelliert, noch vor Ablaufen seiner Amtszeit Manning und ebenso den amerikanischen Ex-Geheimdienstler Edward Snowden zu begnadigen.
Der im Jahr 2013 verurteilte Manning hatte den amerikanischen Staatschef zuvor ersucht, die Haftdauer zu verringern. Laut den US-Behörden soll sie mehr als 700.000 Seiten geheimer Militärberichte und diplomatischer Dokumente sowie Videos, die US-Militäroperationen im Irak im Zeitraum von 2009 bis 2010 betreffen, an WikiLeaks weitergeleitet haben. Wie CNN hervorhebt, war das die bislang größte Übertragung von Geheimdokumenten an die Öffentlichkeit in der Geschichte der USA. Gegen Manning wurden insgesamt 22 Anklagen erhoben, darunter wegen Verstoßes gegen das Spionagegesetz. Zu 20 Punkten der Anklage wurde er schuldig gesprochen und zu 35 Jahren Haft verurteilt. Während der Haft erhielt Manning die Genehmigung zu einer Geschlechtsangleichung, wonach er den Namen änderte und sich nun Chelsea Elizabeth nennt. Im März 2015 wurde er vom Militärappellationsgericht amtlich als Frau anerkannt.
2012 hatte Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London Zuflucht gesucht, nachdem er in Großbritannien alle Rechtsmittel gegen einen Antrag Schwedens auf seine Auslieferung ausgeschöpft hatte. In Schweden wird Assange Vergewaltigung und sexuelle Belästigung vorgeworfen. Er weist jedoch alle Beschuldigungen zurück und bezeichnet sie als politisch motiviert. Assange befürchtet, dass Stockholm ihn nach einer Auslieferung an die schwedischen Behörden weiter an die USA überstellen würde, wo ihm wegen der Veröffentlichung von geheimen Informationen bis zu 35 Jahren Haft oder gar die Todesstrafe drohen könne.
Quelle: Sputnik