Financial Times: Warum US-Finanzministerium FSB-Sanktionen lockerte

Das US-Finanzministerium hat infolge von Beschwerden amerikanischer Unternehmen wie Microsoft und Cisco, die die für den Handel mit Russland nötigen Dokumente nicht mehr erhielten, eine Lockerung der gegen den russischen Inlandsgeheimdienst FSB verhängten Sanktionen verkündet, wie die Zeitung „Financial Times“ berichtet.

Microsoft und Cisco sowie industrielle Handelsverbände klagten demnach in den letzten Wochen darüber, dass die Sanktionen ihnen den Erhalt notwendiger Dokumente für den Handel mit Russland verwehrten.

Die jüngsten Änderungen, gemäß denen amerikanische Unternehmen mit dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB im Importbereich wieder zusammenarbeiten dürfen, ermöglichen es laut Wirtschaftsanwalt Doug Jacobson den betreffenden US-Unternehmen wieder, dem russischen Inlandgeheimdienst die Erstellung der nötigen Papiere zu bezahlen.

Diese Änderungen sind Experten zufolge nur ein „regulärer Feinabgleich“, von dem nicht Russland, sondern die USA profitieren. „Jeder muss einen Schritt zurück machen und einmal tief durchatmen“, so Jacobson. „Das ist kein Geschenk von Trump für Putin.“

Wie das Blatt präzisiert, reguliert der FSB den Import aller Waren, die mit Cyber-Sicherheit zu tun haben. In diesem Zusammenhang müssen alle mit diesem Geschäft verbundenen Unternehmen beim FSB eine Erlaubnis für die Einfuhr von Computern, Routern, Software und anderen Waren beantragen.

 

Zuvor hatte das US-Finanzministerium eine Lockerung der im vergangenen Jahr gegen den FSB verhängten Sanktionen verkündet, wie aus einem Dokument auf der offiziellen Seite des Amtes bekannt wurde. Jene Maßnahmen waren im Oktober 2016 im Zusammenhang mit angeblichen Cyberattacken seitens russischer Hacker während der US-Präsidentenwahl eingeführt worden. Bislang aber konnten die amerikanischen Behörden keine Beweise für diese Vorwürfe vorlegen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte in einem Kommentar zu den Erklärungen Washingtons, die Anschuldigungen hätten weder Hand noch Fuß.

 

Quelle: Sputnik