USA: Welche «dunklen Mächte» hinter Donald Trump stecken

Wie gewann Donald Trump die US-Wahl? Warum führt er sich auf wie ein Elefant im Porzellanladen? Über die Technik der Aushöhlung westlicher Demokratien schreibt Angelika Eberl auf  Geolitico

Am 9. Dezember 2016 berichtete die Washington Post, die CIA sei überzeugt, dass Russland die Präsidentschaftswahl in den USA beeinflusst habe1. Ziel der Beeinflussung sei gewesen, Donald Trump zur Präsidentschaft zu verhelfen. Es seien Personen mit Verbindungen nach Moskau identifiziert worden, die tausende gehackte E-Mails von Hillary Clintons Wahlkampfkomitee an Wikileaks, die Enthüllungsplattform von Julian Assange, transferiert hätten. Wikileaks-Gründer Julian Assange beteuerte in einem Interview, dass er die E-Mails nicht aus Russland habe.2 Auch die Regierung in Moskau bestritt es.3

Es ist angebracht, bezüglich des Wahrheitsgehalts dieser CIA-Vorwürfe skeptisch zu bleiben. Was könnte es bedeuten, dass die CIA eine solch unbewiesene Meldung streut, die von unseren großen Zeitungen weitergegeben wird? Es könnte heißen, dass die CIA und die Washington Post Russland als „Sündenbock“ für die Urheberschaft des Trump-Wahlerfolgs präsentieren und damit verschleiern wollen, wer die wahren Steigbügel-Halter für Trumps Aufstieg auf den Posten des „mächtigsten Mannes der Welt“ sind. Und diese Möglichkeit wirft sogleich eine weitere Frage auf: Könnte es sein, dass die CIA und die Washington Post zusammenarbeiten? Was bedeutet das für die Unabhängigkeit der US-Presse? Was bedeutet das für die westlichen Demokratien?

Wie die Presse Politikern schaden kann

Ray McGovern, ehemaliger Top-CIA-Analyst und Friedensaktivist hat vor den US-Wahlen am 3. November 2016 vor der Oxford Union Society eine Rede gehalten, in der er die Rolle der Medien während des US-Wahlkampfs erhellend beleuchtete.4

„Ich habe die Verfassung der Vereinigten Staaten mitgebracht. Der einzige Eid, den ich jemals geschworen habe, war, diese Verfassung gegen alle äußeren und inneren Feinde zu verteidigen und zu beschützen. Nach der verfassunggebenden Versammlung wurde Benjamin Franklin gefragt: „Also, Doktor, was haben wir bekommen? (Eine Republik oder eine Monarchie?)“ und er antwortete: „Eine Republik. Wenn Sie sie erhalten können.“ Das ist die Frage: Können wir die Republik erhalten unter dem existierenden – und ich würde sagen, zerbrochenen – Zwei-Parteien-System?“4a
(
… …)
„ Ich möchte noch einen Freund von mir nennen, Kongress-Abgeordneten Jim McDermott4b, vor dem ich großen Respekt habe, den ich kannte, bevor ich Senator Pressler kannte. McDermott war einer dieser sehr ungewöhnlichen Kongress-Abgeordneten, die wissen wollten, was Experten über die folgenden Themen zu sagen hatten: Irak, Iran, Syrien.4c
(
…. …)
„Nun, der Kongress-Abgeordnete McDermott war einer der Wenigen, während des Irak-Kriegs, der, als der Präsident nicht die Wahrheit sagte, dies auch aussprach. Er sagte das zu George Stephanopoulos. 4d Er sagte das in Bagdad. Und wurde er daheim mit großem Applaus empfangen? Nein, überhaupt nicht. Er wurde in den Mainstream-Medien diffamiert. Und sie zahlten es ihm auch auf andere Weise heim. Die Mainstream-Medien haben viel mit all dem zu tun. Es gibt genauso viel, was die Mainstream-Medien verheimlichen, als sie verkünden.“ 4d

Das Zurückhalten von Informationen in der Presse

Im Folgenden bringt Ray McGovern ein Beispiel dafür, wie die Mainstream-Medien einen Präsidentschaftskandidaten promoten und ihm die Wiederwahl überhaupt erst ermöglichen, indem sie eine wichtige Information zurückhalten:

„Lassen Sie mich dafür ein archetypisches Beispiel geben: Wir sprachen über die Präsidentschaftswahlen: Vor 12 Jahren, als George W. Bush zum zweiten Mal antrat, und die meisten von uns dachten, es wäre besser, wenn er das Weiße Haus verlassen würde, als nochmal gewählt zu werden – damals hatte ein sehr unternehmungslustiger und investigativer Reporter mit dem Namen James Risen4e herausgefunden, dass Bush und Cheney sogar schon vor 9/11 Schindluder mit unserem Vierten Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten getrieben hatten4e. Der Vierte Zusatzartikel sagt: ´Das Recht des Volkes auf Sicherheit der Person und der Wohnung, der Urkunden und des Eigentums vor willkürlicher Durchsuchung, Festnahme und Beschlagnahme darf nicht verletzt werden, und Haussuchungs- und Haftbefehle dürfen nur bei Vorliegen eines eidlich oder eidesstattlich erhärteten Rechtsgrundes ausgestellt werden und müssen die zu durchsuchende Örtlichkeit und die in Gewahrsam zu nehmenden Personen oder Gegenstände genau bezeichnen.‘ 4f
(…)
Was geschah? Nun, dies war der Sommer (2004) vor der Wahl und die Mächtigen, die den Zeitungen vorstanden, sagten: Wir wissen, was für das Land am besten ist. Wenn wir die amerikanische Bevölkerung wissen ließen, wie Bush und Cheney den Vierten Zusatzartikel unserer Verfassung verletzt haben, dann wäre das wahrscheinlich nicht das Beste für das Land und so unterdrückten sie diese Information.“4g

Das ist doch sehr fürsorglich, nicht wahr: Für das Beste des Landes haben sie die Nachricht unterdrückt, dass US-Präsident G. W. Bush und Dick Cheney schon vor 9/11 gegen den Vierten Zusatzartikel der US-Amerikanischen Verfassung verstoßen hatten. Diejenigen, die den Medien vorstehen, wissen also, was für das Land am besten ist und halten es für gerechtfertigt, gegen einen der wichtigsten Zusatzartikel der Verfassung zu verstoßen? Aber sie unterdrückten diese Information ja nicht für immer. Sie unterdrückten sie „nur“ 15 Monate lang, bis der Wahlkampf längst vorbei und zugunsten von George W. Bush ausgegangen war, der, wie informierte GEOLITICO-Leser wissen, Mitglied bei dem im Verborgenen arbeitenden Orden Skull & Bones ist. Interessanterweise ist sein Konkurrent im Wahlkampf 2004, John Forbes Kerry, auch Mitglied bei Skull & Bones.

„Sie unterdrückten sie 15 Monate lang, bis zum Dezember des folgenden Jahres (2005), als James Risens Buch schon als Korrekturfahne vorlag (Anmerk. d. Autorin: Das ist vermutlich das Buch „State of War: The Secret History of the CIA and the Bush Administration“, das 2006 herauskam). Dann befürchteten sie, dass das Buch noch vor einem Artikel in der New York Times herauskommen würde, also veröffentlichten sie selbst Material entgegen den Warnungen des Weißen Hauses. Das ist ein archetypisches Beispiel dafür, wie die Medien Wahlen beeinflussen können, und wie sie den einen gegen den anderen ausspielen können. Wir werden dann erst später darüber informiert, was wirklich geschehen ist.“4h

Dies ist also ein Beispiel dafür, wie die Presse Enthüllungen zurückhält, die einem Präsidentschaftskandidaten schaden könnten.

Der Megaphon-Effekt

Doch manchmal kann die Polemik der Presse gegenüber einem Präsidentschaftskandidaten sogar für dessen Aufstieg förderlich sein. Ray McGovern hat dafür ein schönes Wort: Den Megaphon-Effekt:

„Das andere, was ich als neuere Erfahrung ansprechen will, ist der Megaphon-Effekt. Woran liegt es, dass Donald Trump, wie aufgedeckt wurde4i, noch vor einigen Monaten, 23-mal öfter in den Abendnachrichten erwähnt wurde als Bernie Sanders? 23-mal öfter! In der Tat erhielt er so viel Medienberichterstattung, wie alle Demokraten zusammen. Wie konnte das passieren? Der CBS-Chef sagte, der Super-Pac-Deal (Super Pacs erlauben den Einsatz einer unbegrenzten Summe Geldes für einen Kandidaten) sei wirklich schlecht für Amerika, aber sehr gut für CBS4h. Was für ein Zirkus! Er sagte etwas früher in diesem Jahr: ´Na los, Donald, lass sie uns all ihr Geld geben4h. CBS fährt riesige Gewinne ein, indem es Donald Trump 23-mal mehr Aufmerksamkeit widmet, im Vergleich mit Bernie Sanders.“4i

Doch nicht nur CBS hat Donald Trump mit dem Megaphon-Effekt beglückt, sondern auch die Washington Post, genauer gesagt, ein langjähriger Kolumnist dieser einflussreichen Zeitung: Dana Milbank. Wenn man die Auflistung5 seiner Artikel der letzten beiden Jahre durchgeht und nur die Schlagzeilen mit Untertiteln und die dazugehörigen Bilder betrachtet, dann kann man Folgendes feststellen: Am 16. Juni 2015 gibt es in dieser Artikelsammlung den ersten Artikel von Dana Milbank über Donald Trump mit dem Titel: „Donald Trump’s festival of narcissism“ (= dt.: Donald Trumps Fest der Eitelkeiten), – davor hatte er eher über Jeb Bush und Hillary Clinton sowie Bernie Sanders und andere geschrieben. Ab Dezember 2015 werden es dann etwas mehr Artikel über Donald Trump. Aber dann kommt der 19. April 2016. Bezeichnend der Titel, mit dem Milbank Trump am 19. April 2016 einführt: „Oh, thank heaven! We now know how Trump will make America great again „ (=dt.: “Oh, dem Himmel sei Dank, dass wir nun wissen, wie Trump Amerika wieder groß machen will.“)

Zwar stellt Dana Milbank Donald Trump negativ dar, doch sollte man sich nicht täuschen lassen, er pusht ihn dennoch. Doch was heißt das, dass er gerade ab dem 19./20. April auffallend5 viele Artikel über Donald Trump bringt? Warum auf einmal? Könnte es damit zusammenhängen, dass Steven Mnuchin zu dieser Zeit Trumps Wahlkampf-Finanzmanager geworden ist?6Was verbindet Dana Milbank mit Steven Mnuchin? Sie sind beide Mitglieder bei Skull & Bones! Steven Mnuchin wurde im Jahre 19857 initiiert und Dana Milbank im Jahre 19908.

Missbrauch der Dialektik: These- Antithese – Synthese

Wenn man weiß, dass Dana Milbank Mitglied von Skull & Bones ist, dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern, dass er polemisch gegenüber Trump schreibt – denn er spielt eben in der Liga der kontrolliert hergestellten Antithese zu Donald Trump. Er kann negativ über Donald Trump schreiben und ihm dennoch, im Sinne der Dialektik, förderlich sein. Er hat eben die Aufgabe, ihn ins Gerede zu bringen und es spielt keine Rolle, ob er ihn positiv darstellt oder nicht – er kann, als „Trump-Kritiker“, den Kandidaten sogar besser pushen, weil er mit den Mitteln der Polemik suggestivere Artikel verfassen kann, die amüsant sind, mehr gelesen werden und den Leuten so besser im Gedächtnis bleiben. Und er kann Botschaften in seinen Titeln oder Artikeln unterbringen.

Ich zitiere nochmal den Titel des 19. April 2016: „Oh, thank heaven! We now know how Trump will make America great again.” Der Titel enthält Trumps Slogan und bleibt im Gedächtnis! Das Wort „great“ nistet sich ins Unterbewusstsein ein. Und ab diesem Datum ist Donald Trump so häufig5das Thema in Dana Milbanks Artikeln, dass man die Frage stellen kann, ob der Präsidentschaftskandidat vom Washington-Post-Kolumnisten deshalb mit dem Megaphon-Effekt gepusht wurde, weil Milbank seinem Bundesbruder, Steven Mnuchin, den Weg ins Trump-Kabinett ebnen wollte. Denn wie der Historiker Antony Sutton schreibt: Die Mitglieder von Skull & Bones helfen sich gegenseitig.

Die hohe Konzentration von Ordensmitgliedern innerhalb von Schlüsselpositionen der US-Administrationen während der vergangenen hundert Jahre lässt den Schluss zu, dass es ein Ziel des Ordens ist, mindestens einen Kandidaten in jedes Regierungskabinett zu bringen. Das ist mit Steven Mnuchin auch für das Kabinett von Donald Trump gelungen: Am 20. April 2016 wurde er Trumps Wahlkampf-Finanzmanager und war somit ein Mitglied in Trumps Team. Und noch vor dem Wahltag hatte Donald Trump verkündet, dass er ihn im Falle seines Wahlsiegs zum Finanzminister machen werde – was mittlerweile geschehen ist.

Zurück zur Rede von Ray McGovern: Wie war es auf der Seite der Demokraten? In seiner bemerkenswerten Rede hat Ray McGovern auch noch auf die E-Mail-Affaire um Hillary Clinton hingewiesen:

„Und was haben wir auf der Seite der Demokraten? Sie wissen, dass wir eine sehr merkwürdige Situation haben, in der die Mainstream-Medien vollkommen hinter Hillary Clinton standen… Was passierte nun mit diesen E-Mails? … – was war ihr Inhalt? Sie sagten, dass Hillary Clinton die Nominierung von Bernie Sanders gestohlen hat… Was sagte aber die Clinton Kampagne? ´Was können wir tun? – Nun, lasst es uns auf Russland schieben.`- ´Aber das war Julian Assange. – ´Okay. Lasst uns einfach sagen, er arbeitet für die Russen, er ist ein Spion. Damit bekommen wir Julian und die Russen dran.` –   ´Ja, aber welchen Grund sollten die Russen haben? – ´Oh, lasst uns sagen, dass Putin will, dass Trump gewinnt.
Also, ich weiß einiges über politische Führer in Russland. Ich habe sie über ein halbes Jahrhundert lang beobachtet. Die Bemerkung, dass Wladimir Putin jemanden will, der damit prahlt, dass er unvorhersagbar agiert, der womöglich bei der kleinsten gefühlten oder realen Kränkung den Finger auf den roten Knopf setzt, der die Codes (für die Atombomben) auslöst, dass Putin so jemanden will, nein, niemals. Also, die ganze Voraussetzung fiel in sich zusammen. Sie würden es niemals aus den Mainstream-Medien erfahren, niemals, weil die alle diesen Köder geschluckt hatten … Es fiel also Wladimir Putin persönlich zu, öffentlich zu sagen: „Erstens, wir waren es nicht. Zweitens – wer schert sich darum, wer es war?“ Haben Sie das Zeug gelesen? Haben Sie es gelesen? Das sind wirklich sehr merkwürdige Umstände; ich habe in der jüngeren Geschichte noch niemals gesehen, dass die Leitmedien so den Ton angeben.“ 4j

 Ray McGovern, der als ehemaliger Top-CIA-Analyst die politischen Führer in Russland jahrzehntelang beobachtet hat, ist der Ansicht, dass der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, sich niemals einen US-Präsidenten wünschen würde, der so ist, wie Donald Trump. Somit steht Ray McGoverns Aussage in scharfem Kontrast zur These, dass russische Hacker Donald Trump zum Wahlsieg verholfen hätten. McGoverns Aussage konstatiert das Gegenteil.

Frühe Warnungen durch den Historiker Antony Sutton haben sich inzwischen bestätigt

Angesichts dieses „dialektischen Thesen-Angebots“ sollen hiermit noch einmal die scharfsichtigen Erkenntnisse von Antony Sutton zitiert werden, denn leider wurden seine Warnungen, die er schon im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts äußerte, nicht ernst genommen. Im Folgenden soll ein Ausschnitt aus einer alten Fernseh-Aufzeichnung eines Interviews mit Antony Sutton wiedergegeben werden, das heute auf youtube zu finden ist und das offenbar 1983, kurz nach Erscheinen des ersten Heftchens „An Introduction to the Order of Skull & Bones“ geführt wurde9:

Sutton: „Das ist eines der Probleme. Sie [gemeint sind die Mitglieder von Skull & Bones] können mit der „Bill of Rights“ nicht leben. Das ist ja genau der Grund warum Archibald MacLeish, ein Mitglied des Ordens, beim Schreiben der Verfassung der UNESCO versuchte, dabei die Pressefreiheiten auszuhöhlen. Auch in anderen Ausschüssen finden Sie diese ständige Kritik an zuviel Pressefreiheit, das sei zu viel Pressefreiheit. Das ist zu viel Freiheit für diese Leute. Sie können mit der Verfassung nicht leben. Sie versuchen, die Verfassung zu ändern…. Bis jetzt waren sie nicht erfolgreich, aber wenn sie realisieren, dass es da Blockaden gibt, die sie überwinden wollen, werden sie versuchen das zu tun.

Interviewerin: Tony, abschließend ist es sehr wichtig, dass wir verstehen, wie Sie in Ihrem frühen Band, der bald herauskommt, die Entstehung eines Konflikts darstellen, wie Krieg oder Frieden entwickelt werden und wie das, sagen wir, in Vietnam oder in der gegenwärtig auftretenden Situation in Nahost abläuft, einem großen Konfliktherd. Wie managt der Orden Konflikte, die wir auf dem Erdball heute sehen?

Sutton: Wie ich bereits sagte: Grundsätzlich nutzt er die Hegelsche Dialektik: Man baut eine Seite auf, danach baut man die andere Seite auf, dann bringt man beide Seiten in einen Konfliktmodus, danach managen Sie den Konflikt: So etablierten sie die Sowjetunion, sie etablierten Hitler, sie brachten dann beide in einen Konflikt – den Zweiten Weltkrieg. Während des Konfliktmanagements können Sie die nächsten zehn Jahre kontrollieren. Und: Wie ich sagte: Wir haben die Sowjetunion aufgebaut, wir bauen heute Rotchina auf – das kommunistische China – wir stellen ihnen sogar Militärtechnik zur Verfügung. So werden wir im Jahre 1999, 2000 beide Seiten aufgebaut haben, um sie in einen Konflikt zu bringen.

Interviewerin: Warum macht Reagan bei diesen Vereinbarungen mit? Warum unterstützt er   Rotchina mit Technik? Er ist kein Mitglied des Ordens. Warum reagiert er auf dessen Anregung?

Sutton: Weil es innerhalb der Reagan-Administration eine Gruppe gibt, die Ordensmitglieder sind oder mit dem Orden eng verbunden sind. Wenn es Ihnen gelingt, eine Gruppe zur Zusammenarbeit zu bewegen, dann können sie ihre Position formulieren, sie können sie planen weil ihre Schritte aufeinander abgestimmt sind. Wenn Sie drei Männer dazu bringen, ihre Schritte aufeinander abzustimmen, können diese mehr vollbringen, als zwanzig Männer, von denen jeder seinen eigenen Weg geht. Sie verstehen mich nicht? In der Reagan-Administration haben Sie zum Beispiel das Ordensmitglied Mr. Bush und die Leute, die um Bush herum sind, Mr. Baker, Stabschef des Weißen Hauses. Und schrittweise kann man beobachten, wie diejenigen Personen, die unabhängig sind, ausgesondert werden – sie legen das Amt nieder oder werden in andere Ministerien versetzt, so dass tatsächlich der Orden übernommen hat. Schritt für Schritt, sehr vorsichtig. Ohne Rummel.

Interviewerin: Wie managt dann der Orden den Konflikt in Nahost? Es fällt schwer, zu glauben, dass die Araber oder Iraner oder Iraker gegenwärtig unter jemandes anderen Kontrolle sein sollen, als ihrer eigenen.

Sutton: Ich kann das heute noch nicht vollständig beantworten. Viele dieser Fragen kann man vielleicht erst in zehn Jahren beantworten. Wenn man das vorausblickend ansieht, so wie man heute auf Pearl Harbour schaut, dann sieht man heute ein ganz anderes Bild, als damals im Jahre 1941. Es würde nicht viel Sinn machen, wenn ich heute schon den Konflikt in Nahost beurteile. Offensichtlich gibt es zwei Seiten: Sie haben die Hegelsche Dialektik am Werk, sie haben einen geschaffenen Konflikt, einen gemanagten Konflikt – Mittel gehen hinein, Mittel gehen hinaus … heute greifen die Iraker die iranischen Ölbasen an. Zwei Seiten in diesem Konflikt, einem vorsätzlichen Konflikt, einem gemanagten Konflikt…

Richtigkeit von Suttons Erkenntnissen

Sutton erkannte:

„Die Taten des Ordens sind darauf ausgerichtet, die amerikanische Gesellschaft zu verändern, die Welt zu verändern und eine Neue Weltordnung hervorzubringen. Diese wird eine durchgeplante Ordnung mit stark beeinträchtigten individuellen Freiheiten sein, ohne verfassungsrechtlichen Schutz, ohne nationale Bindungen oder kulturelle Unterschiede.“10

Sutton hat schon in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts erkannt, dass die Grundrechte, die Bill of Rights, in Gefahr sind, was mittlerweile durch James Risens oben zitiertes Buch bestätigt wurde – denn George W. Bush ist Mitglied bei Skull & Bones seit 1968 und hatte, zusammen mit Dick Cheney, den Vierten Zusatzartikel der US-Verfassung ausgehebelt. Und man muss zu Recht fürchten, dass bald auch die Pressefreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung beschnitten werden.

Sutton legt im Interview auch dar, wie die Mitglieder des Ordens ihre Schritte aufeinander abstimmen, er verweist auf George Herbert Walker Bush und den, dem Orden nahe stehenden James Baker und wie schrittweise, heimlich und leise, schon in den 80er Jahren unabhängige Personen ausgesondert wurden. Heute geschieht das längst nicht mehr nur so diskret, sondern auch durch Diffamierung durch die Mainstream- Presse, wie Ray McGovern in seiner Rede darlegt. Oder durch den Megaphon-Effekt, der einen Wunschkandidaten pusht.

Sutton erkannte auch, dass der Orden „Skull & Bones“ nach dialektischen Methoden arbeitet. Diese Methoden wurden im GEOLITICO-Artikel „Der kommende Krieg ist kein Zufall“  dargestellt. Oben zitierte Passage aus dem Fernseh-Interview zeigt, dass Sutton auch in Bezug auf den Krieg zwischen dem Iran und dem Irak in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Recht gehabt hatte, denn dass diese beiden Länder im Sinne des „Teile-und-Herrsche-Systems“ oder, um Suttons Begriffe zu nennen, nach dialektischen Methoden gegeneinander ausgespielt wurden, das hat George Friedman, letztes Jahr noch im Thinktank „Stratfor“, im Februar 2015 bestätigt:

„Ich empfehle eine Technik, die von Präsident Reagan eingesetzt wurde gegen Iran und Irak: Er unterstützte beide Kriegsparteien! Dann haben sie gegeneinander und nicht gegen uns gekämpft…“ 12

Friedman bestätigt, was Sutton schon anfangs der 80er Jahre vermutete: Es war ein dialektisch aufgebauter Konflikt, ein Krieg, der mit den Mitteln des Teile-und-Herrsche-Systems, bzw. nach der Doktrin der „Balance of Power“ von der Reagan-Administration betrieben worden war. Diese Methoden sind heute durchschaubar geworden. Nur Transparenz und Aufklärung können die Menschen in Zukunft vor diesen gefährlichen Methoden warnen.

Auch Ray McGovern warnt am Schluss seiner Rede:

„Am Schluss möchte ich sagen, dass, falls jemand von Ihnen im Auswärtigen Amt eine Arbeit findet und dann sieht, dass Leute absichtlich Geheimdienste aktivieren, um einen Aggressions-Krieg zu beginnen, dann hoffe ich, dass Sie dies an einige verantwortungsbewusste Medien, die nicht Teil des Systems sind, leaken, damit wir erfahren, was wirklich läuft. Denn das ist der einzige Weg, wie wir erfahren können, was läuft, so wie es derzeit um die Mainstream-Medien steht.
So: Donald – Hillary. Bedauernswertes Land. Die Republik ist am Ende.4k“

Zu den Quellen