Der belgische Anti-Terror-Stab warnt vor einer Verbreitung des Wahhabismus in Belgien durch Saudi-Arabien. Der moderate Islam wird verdrängt und es fehlt an einem Aktionsplan, um diese Entwicklung rückgängig zu machen.
Das neue Belgistan – Bald unter der Flagge des IS? https://t.co/zFYuyxILmQ pic.twitter.com/kq39xyKvTP
— RT Deutsch (@RT_Deutsch) 12. Februar 2017
Der belgische Anti-Terror-Stab “OCAM“ warnt vor einem wachsenden Einfluss des Wahhabismus in Belgien. Angesichts der Pressemeldungen rund um die belgische Salafisten-Szene erscheint dies nicht verwunderlich. Wahhabismus ist die strengste Form des Islam, dem sich sunnitische Gruppen wie Al Kaida, ISIS (beide in Russland verboten) und Boko Haram verschrieben haben. Saudi-arabische Gelder würden das Predigen von wahhabistischem Gedankengut unter den Dächern belgischer Moscheen ermöglichen.
OCAM gegenüber der belgischen Presse “De Standaard“:
Wir glauben, dass eine wachsende Zahl von Moscheen und islamischen Zentren innerhalb Belgiens, so wie im Rest Europas, unter dem Einfluss des Wahabismus steht.
Saudi-Arabien finanziere die Verbreitung des radikalen Gedankenguts, in dem sie die Schüler des Wahhabismus finanziell unterstützen. Radikale Bücher würden in den Moscheen offen präsentiert und Wahhabismus durch soziale Medien verbreitet. Ein moderater Islam wird nach und nach aus Moscheen und dem sozialen Leben der muslimischen Bevölkerung verdrängt. Das neue Gedankengut trifft auf viele Sympathisanten bei jungen Menschen. Was diese dazu treibt, dazu lassen sich unzählige Talk-Shows, Kommentarbeiträge und Forschungsansätze in Europa finden. Es ist eine neue Krankheit in den Köpfen junger Menschen, die sich in den Rängen unserer Zivilisation verbreitet. Auch den Belgiern fehlt es an einem Konzept, um sich vor radikalen Einzeltätern schützen. Kein Staat ist heute gewappnet gegen den asymmetrischen Krieg.
Und so war auch das erklärte Ziel einer Zusammenkunft von Europol und europäischer Polizeichefs in Berlin die Suche nach neuen Lösungsansätzen. Der Chef des BKAs Holger Münch wies auf die wachsende Gefahr durch die gestiegene Mobilität der Terroristen hin, die eine verbesserten Informationsaustausch innerhalb der Europäischen Union erfordere.
In Deutschland zeigen sich syrische Einwanderer verwundert darüber wie konservativ deutsche Moscheen sind. Diese hätten nichts mit den Gotteshäusern aus ihrer Heimat gemein. Auch hier treffen sie auf Menschen mit Bärten und Vollverschleierung vor deren Machtergreifung sie geflüchtet sind.
Bereits zu Beginn des Jahres 2015 hatte Belgien einen neuen Anti-Terror Kampf ins Leben gerufen mit der Gründung eines nationalen Sicherheitsstabs. Die jüngsten Geschehnisse aber zeigen, dass die belgische Regierung gegen Mühlen kämpft.
Das britische Forschungsinstitut “Chatham House“ untersuchte unterdes innerhalb Europas den Wunsch nach einem Aufnahmestopp muslimischer Einwanderer. Den größten Zuspruch gab es hierbei aus Belgien, Österreich und Polen. Insgesamt 65% der befragten Belgier stimmten dafür. In Polen waren es sogar 71% der Umfrageteilnehmer.