Russland: Gefecht an der Krim-Grenze — Ukrainische Armee entwaffnet «Freiwilligen-Bataillon»

In der Ukraine ist es zu einem bewaffneten Zusammenstoß zwischen der Regierungsarmee und einem regierungstreuen Freiwilligen-Bataillon gekommen. Schauplatz der gewaltsamen Auseinandersetzung war ein Dorf nahe der Grenze zu der von Kiew beanspruchten russischen Halbinsel Krim.

Ukrainische Medien hatten am späten Sonntagabend  von „nicht identifizierten Uniformierten“ berichtet, die den Stützpunkt des Noman-Tschelibidschichan-Bataillons (auch bekannt als Bataillon Asker) in der Ortschaft Tschongar angegriffen und besetzt haben sollen.

Die Angreifer, so hieß es, hätten mit einem Schützenpanzer das Tor der Basis durchbrochen und dabei das Feuer eröffnet — vermutlich in die Luft. Sämtliche Mitglieder des Bataillons seien festgenommen worden. Dieser paramilitärische Verband war vor mehr als einem Jahr von der ukrainischen Extremistenorganisation Medschilis für die Lebensmittelblockade der Krim ins Leben gerufen worden und zählt insgesamt mehr als 500 Kämpfer.
Medschilis-Anführer Refat Tschubarow machte am Montagmorgen das ukrainische Militär für die Attacke auf sein Bataillon verantwortlich. Das Verteidigungsministerium in Kiew bestritt das, bestätigte jedoch, dass es einen Zusammenstoß gegeben habe. Nach Darstellung der Behörde wurden in der Region „schwer bewaffnete“ Kämpfer einer „illegalen paramilitärischen Formation“festgenommen und entwaffnet, nachdem diese die Soldaten der Regierungstruppen überfallen hätten.

Anderen Berichten zufolge wurde der Stützpunkt des Noman-Tschelibidschichan-Bataillons bereits geräumt. Dort seien ukrainische Ermittler im Einsatz.

Im September 2016 waren zwei Kämpfer dieses Bataillons nach Russland geflohen. Ihre Flucht erklärten sie mit Misshandlungen durch Kommandeure. Nach Angaben der beiden hatte die Führung des Noman-Tschelibidschichan-Bataillons mit Anschlägen auf das Kernkraftwerk Saporischschja und den Kachowkaer Stausee (beides in der Ukraine) gedroht, um die Kiewer Regierung zu erpressen.Nach dem Umsturz in Kiew vor drei Jahren bildeten sich in der Ukraine mehrere Freiwilligen-Bataillone und rechtsextreme Nationalistenverbände, die zunächst die Regierungsarmee bei ihrem Feldzug gegen die Protestregionen Donezk und Lugansk unterstützten. Finanziert wurden die Freiwilligen-Bataillone durch ukrainische Oligarchen wie beispielsweise Igor Kolomoiski.