Russland: Viele Beobachter sind über die Aussagen zur Krim von Donald Trump verstört

Wie Zuerst! schreibt sind Beobachter sich noch nicht sicher, ob sie es als Kurswende in der amerikanischen Außenpolitik interpretieren sollen, ehe diese noch klare Konturen angenommen hat.

 

Die Rede ist von der unerwartet deutlichen Forderung des neuen US-Präsidenten Donald Trump nach einer Rückgabe der Krim an die Ukraine durch Rußland. Vorher könne man nicht über ein Ende der Sanktionen gegen Rußland sprechen. „Präsident Trump hat sehr deutlich gemacht, daß er von der russischen Regierung erwartet, daß sie die Gewalt in der Ukraine deeskaliert und die Krim zurückgibt”, erklärte der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer.

Aus Rußland gab es prompt Reaktionen. Wjatscheslaw Wolodin, Präsident des russischen Parlaments, sagte zur Forderung Trumps: „Die Krim ist ein Teil Rußlands. Alle Aussagen über eine Abtrennung der Krim von Rußland sind ein Angriff auf unsere territoriale Integrität.” Die Äußerung stehe im Widerspruch zu Trumps Ankündigung, das Verhältnis zu Rußland verbessern zu wollen.

Auch die Sprecherin des russischen Außenamtes, Maria Sacharowa, sagte: „Wir geben nicht unser eigenes Territorium zurück.” Ebenso verlautete aus dem Senat: „Die Krim ist nicht verhandelbar.”

Rußlands Führung hatte in den letzten Monaten mehrfach betont, daß sie mit Trump auf eine Verbesserung der zerrütteten Beziehungen zu den USA hofft. Spicers Äußerungen dämpfen die russischen Erwartungen allerdings. „Wir haben – bei aller Sympathie für Trumps konstruktive Rhetorik – zu früh entschieden, daß er pro-russisch ist. Er ist pro-amerikanisch”, sagte der Außenpolitiker Leonid Sluzki.