Nachdem es Meldungen gab, dass Bundeswehr-Soldaten, die in Litauen stationiert sind Frauen vergewaltigt haben sollen, spricht man von einer «gut orchestrierten Fake News Kampagne» Russlands, wie das Portal Telepolis aus München schreibt.
Vergewaltigungsvorwürfe und Russland ist schon so eine Sache: Wenn eine russische Frau vergewaltigt wird, dann sprechen die westlichen Medien gleich von Lügen und Propaganda mit Fake News — man wartet nicht ab, bis der Sachverhalt aufgeklärt wurde, sondern spricht gleich von den Lügen des Kremls — das war vor einem Jahr bereits in Berlin der Fall gewesen. Dieses Jahr hat die Bundeswehr aktuell mit Vorwürfen über Vergewaltigung von Frauen in Litauen zu kämpfen, wie man auf Telepolis lies, wie man mit dem Fall umgeht ist eindeutig:
«Gut orchestrierte» Vergewaltigungsvorwürfe. Nato-Diplomat spricht von russischer Provokation
Am 23. Januar trafen 500 Soldaten des Panzergrenadierbataillons 122 letzte Vorbereitungen, um zum Militärstützpunkt in Rukla, im Südosten von Litauen, aufzubrechen. Nach einem Bericht des oberpfälzischen ONetz hatten sie «20 Panzer im Reisegepäck». Es ist das erste Nato-Kontingent, das im Rahmen des Präsenz-Projekts «Enhanced Forward Presence» nach Litauen verlegt wird — die Bataillonsführung war sich der Verantwortung der Mission bewusst, notiert der Bericht in der Rubrik «Vermischtes»:
Wir werden alles nur Mögliche dafür tun, den guten Ruf des Bataillons durch diese Mission zu festigen.
Oberstleutnant Huber
Und dann, einige Zeit später in Litauen: Vergewaltigungsvorwürfe. Laut Gerüchten sollen Bundeswehrsoldaten eine Minderjährige vergewaltigt haben, berichtet der Stern unter der Überschrift: «Russland soll Gerücht über Vergewaltigung durch deutsche Soldaten gestreut haben.»
Wenn es um Propaganda geht, dann können wir nur Fakten beisteuern, wir werden Propaganda nie Propaganda entgegenhalten. Wir werden Propaganda mit Fakten kontern, weil wir fest davon überzeugt sind, dass sich auf lange Frist die Wahrheit durchsetzt.
Jens Stoltenberg
Laut Spiegel war die Offensive gegen die Bundeswehr «gut orchestriert». Am 14. Februar soll eine ausführliche E-Mail sowohl beim Parlamentspräsidenten von Litauen als auch bei mehreren Medien eingegangen sein. Detailliert sei darin beschrieben, «dass deutsche Soldaten am 9. Februar in der Ortschaft Jonava eine junge Litauerin vergewaltigt hätten».
Auf den ersten Blick wirkte das Schreiben wegen der vielen Details so glaubwürdig, dass einige kleinere litauische Medien die angebliche Nachricht aufgriffen und veröffentlichten. Auch der Ort der angeblichen Tat war offenbar bewusst ausgewählt worden: Jonava liegt nur rund zehn Autominuten vom Standort Rukla entfernt, dort sind die deutschen Soldaten für ihre Mission stationiert.
Die litauische Regierung hat laut Nachrichtenmagazin schnell reagiert. Die Sache wurde bei der Polizei und der Bundeswehr überprüft. Ergebnis: Einen solchen Vorfall habe es nicht gegeben, heisst es am Ende auf Telepolis.
Was nun wirklich dort passiert ist, ist hier aktuell schwer nachvollziehbar, aber es ist schon erstaunlich wie schnell die Medien solche Vorfälle dementieren, was schon sehr an die Propaganda-Methoden der Waffen-SS erinnert, dessen Propagandisten später in den transatlantischen Blättern wie Spiegel oder Stern in die Chefpositionen kamen. Wäre der Fall umgekehrt gewesen, dann wäre es für die Medien schnell klar: Der böse Russe — die arme Frau, egal ob sie lügt oder nicht.