„Gazeta Wyborcza“: Verteidigungsminister verbietet Kontakte zwischen Armeeführung und Staatschef

Der polnische Verteidigungsminister Antoni Macierewicz hat den höchsten militärischen Amtsträgern verboten, in direktem Kontakt mit Staatspräsident Andrzej Duda zu stehen, berichtet Sputnik unter Berufung auf die Zeitung.

Das mündliche Verbot betrifft den Generalstabschef, den Obersten Befehlshaber und den Chef der Operativen Führung. Laut der Zeitung soll mit dieser Entscheidung verhindert werden, dass die Führung des Polnischen Heeres den Staatschef über Probleme in der Armee informiert. Außerdem solle der Verteidigungsminister dadurch Hebel für den Einfluss auf den Präsidenten bekommen.

Die Armeeführung habe früher das Verteidigungsministeriums kritisiert und gefordert, den Plan zur Änderung des Führungssystems der Armee und deren technischen Modernisierung zu erläutern, so die Zeitung.

„Es entsteht der Eindruck, als sei der Präsident schon damit einverstanden, keinen Einfluss auf die Situation in der Armee zu haben. Er soll zu seinen nahestehenden Mitarbeitern sogar gesagt haben, dass nicht er allein Probleme mit Antoni Macierowicz habe“, schreibt das Blatt.

Andrzej Duda wird in seinen Beziehungen zum Verteidigungsminister vom Chef des Büros für nationale Sicherheit in Polen, Pawel Soloch, vertreten. Soloch „hat Angst vor Macieriewicz. Die gegenwärtige Situation ist so, dass Macierewicz bei jedem Treffen des Präsidenten mit Kommandooffizieren anwesend ist“, zitiert die Zeitung eine anonyme Quelle.

Somit sei General Jaroslaw Kraszewski – Mitarbeiter des polnischen Büros für nationale Sicherheit – die einzige Person im Präsidentenpalast, die über ausführliche Informationen zur Situation in den Streitkräften verfüge, so „Gazeta Wyborcza“.