Der digitale Informationsdienst Sputnik schreibt, dass Russlands Außenminister Sergej Lawrow beschuldigt die US-Geheimdienste, den russischen Botschafter in Washington, Sergej Kisljak, abgehört und die gesammelten Informationen an die Medien weitergeleitet zu haben.
„Die US-Geheimdienste haben gegenüber Journalisten ganz offiziell, obgleich auch anonym, eingeräumt, dass die — wie sie es nannten —,Kommunikationen‘ unseres Botschafters Kisljak routinemäßig abgehört wurden. Einschließlich der Berichte nach Moskau über die Ausübung seiner Amtspflichten in Washington“, sagte Lawrow am Montag auf einer Pressekonferenz.

All dies sei ausgerechnet vor dem Hintergrund des Skandals um die angeblichen Moskau-Connections von Trumps ehemaligem Sicherheitsberater Michael Flynn aufgeflogen.
Laut dem Minister sollte man demnächst die Tätigkeit jener aufmerksamer beobachten, „die schon seit langem bewiesen haben, dass sie jegliche Ereignisse auf der ganzen Welt zu beobachten versuchen, und dies mitunter auf eine nicht ganz legitime Art und Weise tun.“
Zuvor hatte „The Washington Post“ unter Berufung auf eigene Quellen geschrieben, dass die Gespräche von Michael Flynn und Sergej Kisljak abgehört worden seien. Flynn drohe nun angeblich ein Strafverfahren, weil er bei einem Treffen mit FBI-Mitarbeitern falsche Aussagen gemacht habe.
Im Gespräch mit den Geheimdienstlern soll er eigenen Behauptungen zufolge die Sanktionen gegen Russland nicht angesprochen haben. Flynn habe aber angeblich die Unwahrheit gesagt, da den Geheimdiensten zu diesem Zeitpunkt bereits Abhörprotokolle vorgelegen hätten, aus denen hervorgehe, dass die Sanktioen sehr wohl besprochen worden wären.
Am Vorabend hatte der Stabschef im Weißen Haus, Reince Priebus, betont, dass die Artikel solcher US-Medien wie der „New York Times“ und des „Wall Street Journals“ über die sogenannten „Moskau-Connections“ „totaler Müll“ seien. Trump habe diese ganz berechtigt als „Volksfeinde“ in seinem Twitter bezeichnet, betonte Priebus.
Zudem sehe er nichts Schlimmes darin, dass Flynn die Russlandsanktionen in einem Gespräch mit Kisljak thematisiert habe.
Zuvor war berichtet worden, dass der einzige Grund für Flynns Rücktritt sein nicht angemessenes Verhalten gegenüber Vize-Präsident Mike Pence gewesen sei.