Militär: Russlands Norden ist von einem undurchdringbarem Raketenschirm abgesichert

Das russische Verteidigungsministerium wird im kommenden Jahr eine Luftabwehrdivision aufbauen. Der neue Verband wird den Norden Russlands von Nowaja Semlja bis Tschukotka mit einem Schild schützen, schreibt der digitale Informationsdienst Sputnik

Flugabwehr- und radiotechnische Regimenter können Kampfflugzeuge, Marschflugkörper und sogar Drohnen orten und vernichten. Experten zufolge wird die Division ein wichtiges Element des Flugabwehrsystems Russlands. Sie kann nicht nur arktische Gebiete schützen, sondern auch Luftangriffe auf den Ural und Moskau abwehren.

Wie es in den russischen Luft- und Weltraumkräften hieß, wurde der prinzipielle Beschluss über die Schaffung des neuen Verbandes bereits getroffen. Die organisatorischen Maßnahmen sollen im nächsten Jahr beginnen. Zum neuen Verband werden sowohl neue als auch die derzeit in der Arktis in Dienst stehenden Einheiten gehören.

Den Himmel über dem Polargebiet schützt die 1. Flugabwehrdivision vor Flugzeugen, Marschflugkörpern und Drohnen. Ihre Regimenter decken die Kola-Halbinsel, das Weiße Meer, das Gebiet Archangelsk und den Autonomen Kreis der Nenzen ab. Die Division erhielt vor kurzem ein Fla-Regiment, das auf Nowaja Semlja stationiert und mit modernster Waffen ausgerüstet ist – Flugabwehrsystemen S-400 Triumph, S-300 Favorit sowie Fla-Raketenkomplexen Panzyr.

Laut Militärhistoriker Dmitri Boltenkow war in den Sowjetzeiten an der Küste des Eispolarmeeres die bekannte 10. Flugabwehrarmee im Einsatz. Dazu gehörten nicht nur Flugabwehr- und radiotechnische Einheiten, sondern auch die Regimenter der Abfangjäger.

 

Die neue Division soll den Schutz des Nordens und der zentralen Wirtschaftszentren, einschließlich Moskaus sowie des Urals, gewährleisten. Die bereits vorhandene 1. Flugabwehrdivision werde sich auf der Verteidigung der Kola-Halbinsel und der sich dort befindlichen Stützpunkte der Nordflotte konzentrieren.

 

Auf dem Territorium von Nowaja Semlja bis Tschukotka gebe es nicht besonders viel zu schützen. Dafür aber muss man aber ein lückenloses Radarfeld bilden. Deswegen seien die wichtigsten Elemente der Division nicht S-300- und S-400-Raketen, sondern Radaranlagen, so der Experte.

Laut dem Militärexperten Wladislaw Schurygin haben die USA und die Nato den Norden immer als geeigneter für Angriffe gegen die zentrale Industrieregion der Sowjetunion betrachtet. Neue Luftangriffsmittel entwickeln sich heutzutage rasant. Es gibt unauffällige Marschflugkörper, Stealth-Drohnen, Hyperschall-Fluggeräte und —Raketen. Deswegen müsse der Norden von einem sicheren Schild geschützt werden, so der Experte.

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