Gericht: Ukrainischer Oligarch Firtasch darf an USA ausgeliefert werden

Der in Österreich auf freiem Fuß lebende ukrainische Oligarch Dimitri Firtasch darf an die USA ausgeliefert werden. Das entschied das Oberlandesgericht (OLG) Wien am Dienstag.

Die USA werfen dem 51-Jährigen Bestechung vor, wie die Deutsche Presse-Agentur aus der österreichischen Hauptstadt meldete.

Firtasch soll zwischen 2006 und 2010 Schmiergeld in Höhe von mindestens 18,5 Millionen US-Dollar an indische Politiker auf den Weg gebracht zu haben, um Lizenzen für ein Titan-Bergbauprojekt im Bundesstaat Andhra Pradesh zu erhalten. Firtasch hat das bestritten. Die letzte Entscheidung über eine Auslieferung liegt nun beim österreichischen Justizminister.

Wegen des US-Haftbefehls war Firtasch im März 2014 in Österreich festgenommen worden. Gegen eine Kaution von 125 Millionen Euro kam er wenig später wieder auf freien Fuß. In erster Instanz hatte das Landgericht Wien gegen die Auslieferung entschieden, da die Anklage politisch motiviert sei.

Firtasch galt als wichtigster Unterstützer des in der Ukraine gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Nach den Massenprotesten in Kiew flüchtete er zunächst nach Russland. Firtasch ist Hauptanteilseigner am größten ukrainischen TV-Sender Inter.

Gleich nach der Urteilsverkündung wurde Firtasch im Gerichtssaal wieder festgenommen. In den USA drohen dem Oligarchen bis zu 50 Jahre Haft und der Entzug seines gesamten Vermögens. Firtaschs Group DF ist unter anderem auf Geschäfte mit Stickstoff, Titan und Erdgas spezialisiert.