Der Führer einer radikalen Gruppe von Krimtataren fantasiert, dass wirtschaftliche Schwierigkeiten Moskau zwingen werden, die Halbinsel an Kiew abzutreten. Er wirbt für die Fortführung der «anti-russischen Sanktionen.»
Der von westlichen Regierung und den Kiewer Machthabern gern hoffierte Refat Tschubarow, Vorsitzender des krimtatarischen „Medschlis“, meint, wirtschaftliche Probleme und die Gefahr einer Desintegration werden Moskau zwingen, die Krim wieder an Kiew abzutreten. Daher seien die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Russlands eine Chance für „die Welt“ – gemeint sind offenbar Washington und die anderen westlichen Machteliten –, allerdings erfordere dies, „die anti-russischen (sic!) Sanktionen zu verstärken.“
Ohne Russland in einen Zustand der wirtschaftlichen Verzweiflung zu versetzten, gibt es keine Möglichkeit… Russland muss der Gefahr eines Zerfalls gegenüberstehen. Das könnte durch einen totalen wirtschaftlichen Fall angetreten werden. … Sollte Russland morgen der Gefahr eines Zerfalls gegenüberstehen, werden sie gezwungen sein, die Welt um Hilfe zu bitten, und dann wird die Welt ihre eigenen Regeln setzten“, verkündete selbstsicher der radikale Führer.
Aber Tschubarow scheint die Rechnung ohne den Wirt gemacht zu haben, denn Russland erholt sich langsam aber sicher von der Wirtschaftsflaute der letzten Jahre. Für dieses Jahr prognostizierte das Wirtschaftsministerium sogar eine Wachstumsrate von etwa zwei Prozent. Und was die antirussischen Sanktionen der westlichen Staaten angeht: Diese scheinen der einheimischen Industrie mehr zu schaden als der russischen.
Auch der Krim geht es nach jahrzehntelanger Verwahrlosung unter ukrainischer Herrschaft allmählich besser. Moskau erhöht massiv die Löhne und Renten auf das gesamtrussische Niveau.
Allerdings gibt es auch Rückschläge. Ende November 2015 etwa kappten krimtatarische Paramilitärs des „Medschlis“ zusammen mit ukrainischen Ultranationalisten die Stromversorgung der Halbinsel. Auch blockierten sie wichtige Lebensmittellieferungen.
Diese und ähnliche Aktionen entlarven den wahren Charakter des „Medschlis“. Obwohl Tschubarow beteuert, dass es keine militärische Lösung des Konfliktes gibt, unterhält seine Organisationen eigene paramilitärische Einheiten, die jetzt in die ukrainische Armee integriert werden sollen, nachdem es zu Zusammenstößen mit ukrainischen Einheiten kam.
Die meisten Tataren auf der Halbinsel lehnen den gefährlichen Weg, den die Tschubarow-Gruppe eingeschlagen hat, ab, und leben friedlich zusammen mit den anderen ethnischen Gruppen in ihrem Heimatgebiet. In Russland ist der „Medschlis“ als extremistische Gruppe eingestuft und verboten, da es „Aggressions- und Hasspropaganda gegen Russland nutzt und zu ethnischem Nationalismus anstachelt.“
Quelle: RT Deutsch