Ägypten: „Islamischer Staat“ macht gegen Christen im Nordsinai mobil

Auch darüber berichten die bundesdeutschen „Qualitätsmedien“ bestenfalls am Rande: in Ägypten hat die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS, ISIS, Daesh — in Russland verboten) jetzt der christlichen Bevölkerungsgruppe ihre Ausrottung angedroht und ist im Begriff, die Ankündigung mit brutaler Gewalt umzusetzen.

Seit Tagen bereits verlassen ganze Familien ihre Häuser in der Gegend von al-Arish auf dem Nordsinai, nachdem in den vergangenen Wochen sieben Christen zum Teil auf bestialische Weise ermordet worden waren.

Die Terrorgruppe „Islamischer Staat” (IS) hatte in einem Video Drohungen gegen alle Kopten ausgesprochen. In Flugblättern wurden „Ungläubige” ausgefordert, al-Arish zu verlassen. Bisher sind fast hundert Familien aus der Region geflohen, in der die ägyptische Armee seit Jahren gegen Aufständische kämpft.

Der aktuelle Exodus wurde von den Behörden nicht angeordnet. Dagegen wies Präsident Abdelfattah al-Sisi amtliche Stellen an, die Geflüchteten mit allem Notwendigen zu versorgen. Auch wurden weitere Polizeioperationen gegen die Terrorgruppen befohlen.

Immerhin rund zehn Prozent der 92 Millionen Ägypten sind Christen. Inzwischen hat der Exodus aus dem Nordsinai fast alle Christen erreicht, die in dieser Gegend leben. Der IS verfolgt mit seinen brutalen Übergriffen nicht nur das Ziel, religiöse Spannungen zu schüren und den ägyptischen Staat zu schwächen. Im Nordsinai-Gebiet dürfte die Absicht auch sein, die christliche Minderheit gänzlich zu vertreiben.

 

Quelle: Zuerst!

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