Die mit den Ermittlungen zum Mord an dem russischen Botschafter in der Türkei, Andrej Karlow, betraute Staatsanwaltschaft von Ankara hat das FBI um Unterstützung ersucht. Dies berichtet die türkische Zeitung „Sabah“ unter Verweis auf eine Quelle in den Sicherheitsstrukturen.
Der Zeitung zufolge sollen zwei Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Ankara vor zwei Monaten das FBI um Mithilfe bei der Wiederherstellung gelöschter E-Mails des Täters Altintas gebeten haben. Laut der Quelle soll das FBI eine derartige Unterstützung zugesagt haben.
Die Ermittlungsbeamten hätten, so das Blatt, zudem festgestellt, dass Altintas zehn Tage vor dem Anschlag auf den Botschafter damit begonnen hatte, im Internet Informationen über Karlow zu sammeln, und am Tag vor der Tat mehrere E-Mails gelöscht und seine Accounts auf Twitter und Facebook entfernt hatte. Wie die Ermittlungsbeamten feststellten, hatte Altintas mehrere Tage vor dem Mord eine E-Mail mit der Überschrift „Du musst das in Allahs Namen tun“ erhalten.
Im Januar berichteten türkische Medien, dass die E-Mails von Mevlut Mert Altintas am Tag des Mordes gehackt und der gesamte Briefwechsel entfernt worden sei, was auf das Vorhandensein von Mitbeteiligten an dem Verbrechen schließen lasse.
Der russische Botschafter Andrej Karlow war am 19. Dezember in Ankara vor laufenden Kameras erschossen worden, als er bei der Einweihung einer Fotoausstellung eine Ansprache hielt. Der Angreifer war ein 22-jähriger türkischer Polizist namens Mevlut Mert Altintas, der die Veranstaltung bewachen sollte. Er wurde auf der Stelle von Sicherheitskräften getötet.
Das russische Außenministerium bezeichnete das Geschehen als einen Terroranschlag. Russlands Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren gemäß Paragraf „Internationaler Terrorakt“ ein.
Quelle: Sputnik