Experte: In Italien steigt das Terrorrisiko

 

In Italien steigt das Terrorrisiko, wie aus dem jüngsten Bericht der italienischen Geheimdienste hervorgeht, der dem Parlament des Landes vorgestellt wurde. Dabei sollen „radikalisierte Einzelgänger“, die zu Anschlägen in Europa bereit seien, die größte Gefahr darstellen.

 

Polizei in Rom

 

Auch Marco Lombardi, Professor und Leiter des Zentrums für Terrorforschung an der Katholischen Universität vom Heiligen Herzen in Mailand, ist der Meinung, dass sogenannte „einsame Wölfe“, die die Terrormiliz Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) über das Internet rekrutiert, ein großes Problem seien.

 

So wie früher die Radikalisierung in Moscheen, Gefängnissen oder durch radikale Aufrufe von Imamen erfolgt sei, „so werden die Menschen heute über die sozialen Netzwerke radikalisiert. Und das  ist ein Phänomen, das man nicht kontrollieren kann“, erläuterte der Wissenschaftler gegenüber Sputnik.

 

Lombardi zufolge werden die Anschläge immer unberechenbarer.

 

„Gefährlich sind nicht die ausländischen Kämpfer, sondern diejenigen Verrückten, die irgendwas machen wollen. Und wenn die das dann machen, wird Daesh die Verantwortung dafür übernehmen. So steigt die Unberechenbarkeit, und daraus auch die Bedrohung“, so der Professor.

Um diese Bedrohung zu bekämpfen, müsse eine vielseitige Sicherheitspolitik entwickelt und gleichzeitig den Jugendlichen eine „helle Zukunft“ gezeigt werden. Dabei sei Russland ein zentraler Partner für Europa, was die Terrorbekämpfung betreffe, so Lombardi.

„Europa grenzt an Russland und ist von den USA durch den Ozean getrennt. Es ist sehr wichtig, mit den Russen die Kooperation auszubauen, weil genau Europa und Russland als erste mit dem Terrorismus konfrontiert werden. Die Welt hat sich verändert, es läuft ein hybrider Krieg, und wir müssen die Formate der politischen Bündnisse neu betrachten.“

 

Dabei sei klar geworden, dass sich die internationale Lage zu ändern begonnen habe, als Moskau seine Militäroperation in Syrien gestartet hatte.

 

„Womöglich hat Russland angestrebt, seinen Einfluss in dieser Region zu vergrößern, aber es hat mehr Realismus gebracht, im Gegensatz zur nebulösen und kriegerischen Politik der Amerikaner, die wir vor der Einmischung Russlands beobachtet haben“, schloss der Experte.

Quelle: Sputnik

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