Nordkoreas jüngste Raketentests haben hohe Wellen in der Öffentlichkeit geschlagen, schreibt die russische Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“. Doch seien einseitige Vorwürfe an Pjöngjang nur die halbe Wahrheit, sagen einige Experten. Man müsse auch die US-Politik auf der südkoreanischen Halbinsel betrachten.
Nordkorea hat am Montag vier Raketen ins Japanische Meer abgefeuert. Die Geschosse sind 300 bis 350 Kilometer vor der japanischen Küste niedergegangen. Vermutlich handelt es sich dabei um Flugkörper neuer Bauart. Doch sei wenig wahrscheinlich, dass Interkontinentalraketen getestet wurden, sagte ein Sprecher des südkoreanischen Generalstabs.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un habe im vergangenen Januar durchblicken lassen, dass neue Waffentests geplant seien, schreibt die Zeitung. US-Präsident Donald Trump habe noch vor seiner Amtseinführung erklärt, die Vereinigten Staaten würden nicht zulassen, dass Pjöngjang eine Langstreckenrakete baue, die das amerikanische Kernland erreichen könnte. „Das wird nicht passieren“, twitterte Trump damals.
Nordkorea hat seine Waffentestreihe im vergangenen Jahr intensiviert. Insgesamt sind 25 Raketenstarts und zwei Atomtests vorgenommen worden. Pjöngjang könnte einen nuklearen Mini-Sprengkopf bauen, mit dem auch Interkontinentalraketen ausgerüstet werden könnten, erklärte das US-Militär laut der Zeitung. Doch solche Versuche habe es bislang nicht gegeben.
Nordkorea indes bringt seine jüngsten vier Tests mit den großen Militärmanövern in Zusammenhang, die die Vereinigten Staaten und Südkorea derzeit gemeinsam abhalten. Pjöngjang müsse Gegenmaßnahmen treffen, mahnte der nordkoreanische Generalstab.
Quelle: Sputnik