CIA-Geheimdokumente können über gehackte elektronische Geräte von Vertragsangestellten in den Besitz der Enthüllungsplattform WikiLeaks gelangt sein. Gegen diese Personen wird nun ermittelt, wie die Agentur Reuters unter Verweis auf Quellen aus der CIA und den Rechtsschutzorganen berichtet.
Demnach sollen die US-Geheimdienste noch 2016 den Verdacht geäußert haben, dass geheime Daten durchgesickert seien. Dieser Verdacht habe sich nun bestätigt, nachdem WikiLeaks mehr als 8700 Dokumente veröffentlichte, denen zu entnehmen sei, dass die Geheimdienste ein globales Hacker-Programm gegen Gadgets realisierten. Mit diesen Mitteln könnten WikiLeaks zufolge sowohl iPhones von Apple, Android-Geräte, Windows-Rechner und sogar Fernseher angegriffen werden.
Wie die Quellen Reuters mitteilten, seien die veröffentlichten Dokumente, die offenbar aus dem Zeitraum von 2013 bis 2016 stammen, echt. WikiLeaks habe über Mitarbeiter der Unternehmen, die die CIA vertraglich für bestimmte Arbeiten verpflichtete, Zugang zu geheimen Unterlagen erhalten können. Laut Reuters werden jetzt die Passwörter und der E-Mail-Schriftverkehr in Frage kommender Personen überprüft, um die Schuldigen zu ermitteln.
Wie man bei WikiLeaks indes erklärte, habe die CIA die Kontrolle über ihr Archiv eingebüßt, und nun sei es den für den Staat tätigen Hackern und Mitarbeitern von vertraglich einbezogenen Organisationen zugänglich geworden, unter denen eine dieses Material der Enthüllungsplattform habe zur Verfügung stellen können.
Die CIA hat laut Reuters die Echtheit der von WikiLeaks publizierten Dokumente noch nicht bestätigt und lediglich darauf verwiesen, dass die Agentur im Ausland Informationen sammle, um „Amerika vor Terroristen, feindlich gesinnten Ländern und anderen Gegnern zu schützen“. Die Vorwürfe, Staatsbürger der USA auszuspionieren, habe die Behörde dabei entschieden zurückgewiesen. Das Weiße Haus äußerte dazu seine ernsthafte Besorgnis.
„Ein jeder, der am Durchsickern von Geheiminformation beteiligt ist, wird nach aller Strenge des Gesetzes zur Verantwortung gezogen“, erklärte Donald Trumps Pressesprecher Sean Spicer.
Mitarbeiter, die auf Vertragsbasis für die Geheimdienste tätig waren, haben schon mehrmals Geheiminformationen publik gemacht. So zum Beispiel Edward Snowden und Harold Thomas Martin, die als Angestellte der mit der CIA kooperierenden Consulting-Firma Booz Allen Hamilton Zugang zu Geheiminformationen der Nationalen Sicherheitsagentur (NSA) hatten. Trotzdem wenden sich die Geheimdienste immer wieder an Außenstehende, die sich besser in den modernen Technologien auskennen. Sie bei der CIA direkt anzustellen und ihnen ebensolche Gehälter wie im Privatsektor zu zahlen, würden die beschränkten finanziellen Möglichkeiten der Behörde nicht zulassen, bekannte der Gesprächspartner von Reuters.
Quelle: Sputnik