Reuters: US-Dienste nach den WikiLeaks-Enthüllungen in Panik

Die US-Geheimdienste sind über die an WikiLeaks durchgesickerten Informationen empört, wie der digitale Informationsdienst Sputnik unter Berufung auf die Agentur Reuters, die unter Berufung auf eine Quelle in US-Geheimdienstkreisen berichtete.

Im Hauptquartier der CIA und der NSA speie man nun „Gift und Galle“, da das Ausmaß des Datenlecks mit den Enthüllungen des  Ex-NSA-Mitarbeiters Edward Snowden gar nicht vergleichbar ist. Wie der Gesprächspartner Reuters gegenüber mitteilte, müssen diese Informationen „über einen langen Zeitraum“ gesammelt und  WikiLeaks übermittelt worden sein, schreibt Sputnik.

Wie das Online-Portal  BuzzFeedbehauptet, seien die Geheimdienstler in Panik. „Schaut man sich die Situation insgesamt an, so ist sie schlimmer als mit Snowden. Seine Enthüllungen führten zu schreienden Schlagzeilen und brachten das Leben mehrerer Menschen in Gefahr. Die gegenwärtige Situation kann dagegen potentiell eine Gefahr für Tausende Menschen in aller Welt schaffen. Das ist, als würde man unsere ernsthafteste Cyberwaffe einem jeden aushändigen, der Internet-Zugang besitzt“, erklärte eine  Quelle des Portals aus  Geheimdienstkreisen.Wie der BuzzFeed-Gesprächspartneranmerkte, sind die von WikiLeaks veröffentlichten Daten „äußerst gefährlich“. „Außer dass sie die laufenden Operationen gefährden, offenbaren sie auch noch Details unserer Herangehensweisen und Arbeitsmethoden, die unsere Gegner nicht kennen dürfen. Die Feinde werden unsere Methoden studieren und davon lernen. Sie werden sie nicht nur gegen uns, sondern auch gegen jene, die schwächer sind, einsetzen“, ergänzte die Quelle.

Reuters zufolge sollen die US-Geheimdienste seit Ende 2016 von dem Leck geheimer Informationen gewusst haben. Der amerikanische TV-Sender CNNteilte derweil mit, die CIA und das FBI hätten gemeinsame Ermittlungen eingeleitet, um die Quelle dieses Datenlecks festzustellen. Die publik gemachten Daten seien „hauptsächlich“ echt, manche der publizierten Dokumente könnten aber auch verändert worden sein, hieß es dazu. In Washington sei man besonders wegen der Veröffentlichung der Computercodes besorgt, die Hacker nutzen könnten, um „ein Chaos im Ausland“ zu veranstalten.

Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hatte am 7. März unter dem Codenamen „Vault-7“ mehr als 8.700 geheime CIA-Dokumente aus einem Hochsicherheits-Netzwerk veröffentlicht, die einen Überblick über das geheime Hacking-Arsenal der CIA enthielten, welches das gezielte Ausnutzen von Schwachstellen in Systemen (sogenannte Zero-Day-Exploits) ermöglichten. Mit diesen Mitteln könnten WikiLeaks zufolge iPhones von Apple, Android-Geräte von Google, Windows-Rechner und sogar Fernseher angegriffen werden. Die Schadsoftware selbst wurde bisher jedoch nicht veröffentlicht. Laut Wikileaks ist ihre Veröffentlichung in dem Fall zu erwarten, sollte in der Gesellschaft ein Konsens hinsichtlich ihrer Analyse und „Entschärfung“ erzielt werden.