Nach den Wikileaks-Enthüllungen über die Spionage-Tätigkeit der CIA fordert die Piraten-Partei einen Untersuchungsausschuss im Bundestag. Offenbar unterhält der US-Geheimdienst eine Hacker-Zentrale in Frankfurt am Main und betreibt von dort aus Cyber-Spionage. Sputnik sprach darüber mit dem Bundesvorsitzenden der Piraten, Patrick Schiffer.
„Zuerst dachte ich, ich sitze in einem Hollywoodstreifen“, beschreibt Schiffer seine erste Reaktion auf die Wikileaks-Veröffentlichungen. Es sei ein morbider Krimi, der sich da vor unseren Augen abspiele. „Die US-Administration scheint irgendwo die Kontrolle verloren zu haben“, vermutet der IT-Experte und fragt sich, welche Verflechtungen zwischen Geheimdiensten noch herauskommen werden. Er findet das erschreckend. Schiffer ist gespannt auf die Reaktionen von US-Präsident Donald Trump und von der Bundesregierung.
Den Geheimdiensten komme die technische Entwicklung zugute – beispielsweise Big Data und Analytics. Aus Schiffers Sicht ist der Überwachungsstaat, den George Orwell in seinem Roman „1984“ zeichnete, keine reine Fiktion mehr. Gegenüber Sputnik betont er:
„Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, wenn ich behaupte, dass die Technik den Geheimdiensten Mittel an die Hand gibt, einen umfangreichen Kontrollstaat zu installieren. Und das alarmiert natürlich massiv.“
Dann stellt der Piraten-Chef eine These auf, welche Folgen die totale Überwachung durch die CIA mit sich bringt: „Im Prinzip passiert genau das, was Terroristen wollen. Mit ihren Anschlägen wollten sie große Angst erzeugen. Aus dieser Angst heraus sind jetzt diese Überwachungsmaßnahmen entstanden. Da müssen wir einen Schritt zurückgehen und sagen: Stopp, bis hierher und nicht weiter!“
Quelle: Sputnik