Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, steht unter massiver öffentlicher Kritik. Grund: Brutto-Einkünfte von jährlich 124.145,29 Euro, wie der „Spiegel“ aus einem Schreiben von Wendts Anwalt zitiert.
„Die Summe setzt sich aus mehreren Posten zusammen. Als Polizeihauptkommissar erhielt er demnach 3348,68 Euro brutto im Monat. Von seiner Gewerkschaft erhielt er demnach eine Aufwandsentschädigung in Höhe von monatlich 520 Euro brutto. Darüber hinaus kassierte Wendt den Angaben zufolge 77.721,13 Euro brutto im Jahr für fünf verschiedene Gremienposten.“ („Spiegel online“)
Kritik an seinen Bezügen weist Wendt zurück: „Meine Bezüge sind gemessen an meiner Arbeit angemessen. (…) Der große Zuspruch des überwiegenden Teils meiner Kolleginnen und Kollegen zeigt mir, daß innerhalb der Organisation ein Schaden bislang nicht eingetreten ist. Die Berichterstattung über meine Person wird die Gewerkschaft aushalten, wenn nicht sogar am Ende stärken.“
Der 60jährige Gewerkschaftsboss hatte Ende letzter Woche einräumen müssen, vom Land Nordrhein-Westfalen seinen regulären Beamtensold als Hauptkommissar des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg kassiert zu haben, ohne tatsächlich als Polizist zu arbeiten. Politik, Medien und einzelne Gewerkschaftsfunktionäre gingen inzwischen auf Distanz zu Wendt. So erklärte Erich Rettinghaus, NRW-Landesvorsitzender der DPolG, seinen Rückzug aus dem Bundesvorstand der Gewerkschaft. „Die Entscheidungen der Bundesleitung zu den jüngsten belastenden Ereignissen kann ich weder mittragen noch gutheißen“, schrieb Rettinghaus in seinem Rücktrittsschreiben. Mit ihm zusammen zieht sich auch Kassenprüfer Wolfgang Orscheschek aus dem Bundesvorstand zurück.
Die beiden DPolG-Funktionäre reagieren damit auf neuerliche Enthüllungen der „Hamburger Morgenpost“, die berichtet hatte, daß Wendt – zusätzlich zu seinem Beamtensold und den Gewerkschaftsgeldern – allein für den Aufsichtsratsposten im Versicherungskonzern AXA seit 2013 ein jährliches Salär von 50.000 Euro erhält. Brisanz erfährt dies außerdem, weil Wendt in Publikationen des Deutschen Beamtenbundes (DBB) für die Produkte der AXA warb.
Quelle: Zuerst!
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