Donbass: Nach UN-Angaben fast 10.000 Todesopfer in der Ostukraine

Im Zeitraum vom April 2014 bis zum 12. März 2017 hat der bewaffnete Konflikt im Donbass 9.940 Menschenleben gefordert, weitere 23.450 Personen sind mit Verletzungen davongekommen. Das geht aus einem Bericht hervor, den neulich die Vereinten Nationen vorgelegt haben. Die Opfer seien ukrainische Militärangehörige sowie die Zivilbevölkerung, heißt es ferner.

Weitere Opfer, unter anderem auch durch Umweltschäden großen Ausmaßes, werden befürchtet. Am 11. März hat der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte und Gefährliche Stoffe, Baskut Tuncak, vor einer chemischen Katastrophe im Osten der Ukraine gewarnt. Dem UN-Beamten zufolge könnten die Kriegshandlungen im Donbass dazu führen, dass gefährliche Chemikalien in die Umwelt gelangen und die Gesundheit der örtlichen Bevölkerung gefährden. Im Konfliktgebiet liegen große Chemie-Werke und Wasserfilterstationen. In ihrer unmittelbaren Nähe kommt es oft zu Gefechten.

Baskut Tuncak verwies unter anderem darauf, dass am 24. Februar ein Gebäude beschossen wurde, in dem sieben Tonnen Chlor lagerten. Die Behälter blieben intakt. Hätte aber nur einer ein Leck bekommen, hätten alle Anwohner im Umkreis von 200 Metern ersticken können. In diesem Zusammenhang rief der UN-Experte die Konfliktparteien auf, solche gefährlichen Produktionsstätten samt den angrenzenden Territorien zu demilitarisieren. Außerdem sollten die Mitarbeiter solcher Betriebe, darunter Wasserfilterstationen mit Schutzanzügen und Rettungsanlagen ausgerüstet werden.