Anläßlich des 200. Geburtstages von Karl Marx im Jahr 2018 will die Volksrepublik China der Stadt Trier eine 6,30 Meter hohe Figur von Karl Marx schenken.
Am Montagabend hat der Stadtrat mehrheitlich dafür entschieden, das Geschenk anzunehmen. 42 Mitglieder waren dafür, sieben dagegen, vier enthielten sich. Baudezernent Andreas Ludwig (CDU) äußerte sich erfreut über das Geschenk. „Daß das größte Land der Erde an die kleine Stadt Trier denkt, das ist doch toll“, sagte Ludwig im Südwestrundfunk. „150.000 chinesische Touristen kommen jedes Jahr nach Trier – und das können noch viel mehr werden“, fügte er hinzu.
„Das Geschenk Chinas ist eine Anerkennung für die Geburtsstadt des großen Philosophen Marx“, äußerte sich Markus Nöhl, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Wenig überraschend zeigt sich auch die Vorsitzende der Linkspartei in Trier, Katrin Werner, erfreut über das Geschenk. „Trier sollte die Größe haben, zu einem ihrer bekanntesten Kinder zu stehen. Das Werk von Marx, insbesondere seine treffende Analyse des Kapitalismus, hat Menschen auf der ganzen Welt bewegt und tut es weiterhin“, sagte sie.
Kritik kommt von der AfD: „Karl Marx war weniger ein Philosoph, als vielmehr ein antidemokratischer Revolutionär, der Haß, Gewalt und Terror als legitime Mittel gesellschaftlicher Veränderung betrachtete“, so der Landtagsabgeordnete Michael Frisch. Unzweifelhaft gebe es einen nicht zu leugnenden Zusammenhang zwischen seiner Weltanschauung und den Verbrechen der kommunistischen Diktaturen im 20. Jahrhundert. „Marx eignet sich nicht zum Heiligen und deshalb brauchen wir keine riesige Marx-Ikone als Wallfahrtsort für alte und neue Marx-Gläubige.“
Die Marx-Statue soll nach dem bisherigen Entwurf in der Nähe der Porta Nigra auf einem Podest stehen. Über Standort, Größe und mögliche Aufstellungskosten der geplanten Statue soll jedoch erst nach weiteren Verhandlungen mit China entschieden werden, geplant ist aber die Statue bis zum Gedenkjahr an Marx‘ 200. Geburtstag aufzustellen
Quelle: Zuerst!