Moskau: «Dazu gibt es jedoch keine schriftlichen Szenarien» — Kreml über Aufnahme des Donbass

Moskau hat keinerlei Papiere hinsichtlich einer potentiellen Aufnahme der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk in den Bestand Russlands an der Hand, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag sagte.

„Sie kennen die Einstellung, die die Vertreter des Donbass mehrmals äußerten. Dazu gibt es jedoch keine schriftlichen Szenarien. Genau deswegen verfolgen wir mit Besorgnis, wie das Land (die Ukraine – Anm. d. Red.) bewusst eine große Region abtrennt“, so Peskow.

Im Kreml hält man „eventuelle Überlegungen“ zu diesem Thema für unmöglich. Russland war und bleibt, wie Peskow ferner betonte, daran interessiert, an seinen Grenzen „eine geeinte, vorhersehbare und profitierende Ukraine“ zu haben.

Zuvor hatte der Sprecher des russischen Präsidenten die Frage nach der Anerkennung von Lugansk und Donezk durch Russland als „inkorrekt“ und die Diskussionen zu diesem Thema als „unangebracht“ und „virtuell“ bezeichnet. Peskow zufolge sind die Bedingungen, unter denen sich die weder von Russland noch von der Ukraine anerkannten Volksrepubliken befinden „absolut unerträglich“, weil sie „unter einer knallharten Blockade seitens der Ukraine“ litten, und „von der sozialen und Bankversorgung abgetrennt“ seien.

Ende Januar hatten ukrainische Radikale eine Verkehrsblockade des Donbass begonnen, was zu Ausfällen von Anthrazitlieferungen führte, denn das Anthrazit wird in den von den ukrainischen Behörden nicht kontrollierten Landesgebieten gefördert. Die beiden selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk hatten daraufhin verkündet, die nicht im Zuständigkeitsbereich der ukrainischen Behörden liegenden Betriebe unter Zwangsverwaltung zu stellen. Am 3. März hatte das Oberhaupt der Republik Donezk, Alexander Sachartschenko, Kiew eine Handelsblockade erklärt.