Der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat in einem Interview für die „Bild am Sonntag“ aufgerufen, die Millionen Türken in der EU nicht in Haftung für die Regierung in Ankara zu nehmen. Denn sie seien gut integriert und würden zum Wohlstand beitragen.
„Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem türkischen Volk und der türkischen Regierung. Nicht alle Türken sind kleine Erdoğans“, sagte der EU-Politiker.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker: „Nicht alle Türken sind kleine Erdogans“https://t.co/U4zbL3sZQx pic.twitter.com/6jMOT7m6GA
— RT Deutsch (@RT_Deutsch) 19. März 2017
Gleichzeitig zeigte sich Jean-Claude Juncker zuversichtlich, dass die Türkei den Flüchtlingspakt mit der Europäischen Union nicht kündigen werde, auch wenn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan damit mehrfach gedroht habe. „Es ist nicht im Interesse der Türkei, dass vor der türkischen Küste Schmugglergangs und Banditen das Heft des Handelns in die Hand bekommen. Sich mit Banditen gemein zu machen steht nicht im Ambitionsheft eines EU-Beitrittskandidaten“, sagte der EU-Kommissionspräsident und sprach sich gegen einen Stopp für die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Der Türkei-Beitritt werde nicht am mangelnden Willen der EU-Mitglieder scheitern, sondern an der Lustlosigkeit der Türken, europäische Standards einzuführen.