Im Laufe des zweiten Halbjahres 2016 hat der Mikrobloggingdienst Twitter insgesamt 376.890 Nutzerprofile wegen Rechtsverletzungen im Zusammenhang mit Terrorpropaganda blockiert. Das geht aus dem jüngsten Bericht des Unternehmens hervor.
Die meisten Anfragen zum Löschen extremistischer Inhalte – 3.076 – richteten sich auf Beiträge von Nutzern aus der Türkei, gefolgt von Frankreich (1.334) und Russland (522).
Am 13. März hatte die neue Studie der University of Southern California und Indiana University nachgewiesen, dass über 48 aus 319 Millionen angemeldeten Twitter-Accounts keinen echten Menschen gehören, schrieb das Magazin arXiv. Die Zahl entspricht etwa 15 Prozent aller Nutzer des sozialen Netzwerkes. Dabei können die Roboterprofile ganz lebendig wirken: Zum Beispiel, beim Interagieren mit anderen Nutzern durch Likes und Retweets.
Our tenth Twitter #Transparency Report. More data, more insights, more transparency https://t.co/TWSTbOhY4w
— Policy (@policy) 21. März 2017
Um festzustellen, ob das jeweilige Konto echt ist, haben Forscher die Freundeslisten, den Inhalt der Kurzmeldungen, ihren Zeittakt, die Beschreibungen der Profile und sogar die emotionelle Färbung der Tweets analysiert. Dabei betonten sie, dass nicht alle Bots nutzlos sind. Manche von ihnen warnen die Menschen vor Naturkatastrophen und verbreiten andere wichtige Informationen. Aber der Großteil der Bots ahmt das menschliche Benehmen aus politischen oder sogar terroristischen Gründen nach. Solche werden in der Regel zur Anwerbung neuen Kämpfer und zur Aufstachelung zum Hass genutzt.