Die Extremisten-Miliz IS hat nach den Anschlägen auf zwei koptische Kirchen in Ägypten mit weiteren Attacken gedroht. Darüber berichtet Reuters.
Die Angriffe in Tanta im Nil-Delta und in Alexandria seien von zwei Selbstmordattentätern des IS verübt worden, teilte die Extremisten-Miliz am Sonntag mit. Der IS nannte die Namen der beiden Angreifer. Bei den Anschlägen sind am Sonntag mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 100 wurden verletzt.
In den Kirchen hatten sich Christen zum Gottesdienst anlässlich des Palmsonntags eine Woche vor Ostern versammelt. Der koptische Papst Tawadros befand sich zum Zeitpunkt des Anschlags in der Kirche in Alexandria, wurde nach Angaben des Innenministeriums aber nicht verletzt. Der IS hat zuletzt in Ägypten seine Taktik geändert und nimmt verstärkt Christen ins Visier. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung in Ägypten sind Christen. Sie stellen damit die größte Gruppe der religiösen Minderheiten im Nahen Osten. Papst Franziskus wird Ende des Monats zu einem Besuch in Ägypten erwartet.
Die erste Explosion in Tanta etwa 100 Kilometer nördlich von Kairo forderte mindestens 27 Todesopfer und 78 Verletzte, wie das Gesundheitsministerium bekanntgab. Bei dem zweiten Anschlag in Alexandria wenige Stunden später kamen 17 Menschen ums Leben, darunter drei Polizisten. 48 wurden verletzt.
Zum Schutz von wichtigen Einrichtungen ordnete Präsident Abdel Farrah al-Sissi den Einsatz des Militärs an. Die Armee solle die Polizei landesweit unterstützen, teilte das Präsidialamt mit.
Quelle: Reuters