Hyperschall im Anmarsch: Trägersysteme und Aufgaben für Russlands geplante Superwaffe

 

Im Hinblick auf die Tests des in Entwicklung befindlichen Seezielflugkörpers Zirkon, der eine Geschwindigkeit von Mach 8 erreicht haben soll, beschäftigen sich russische Medien mit dessen möglichen Trägersystemen, aber auch generell mit den Aussichten von Hyperschall-Waffen.

 

 

Trotz der jüngsten Medienberichte über rekordverdächtige Tests teilt die russische Militärführung keine Details mit. Der TV-Sender Swesda kommentiert: „Es gibt mehr als genug Erklärungen dafür, warum das Zirkon-Programm nicht publik ist. Der Hyperschall ist einer der zentralen Fetische des Wettbewerbs, der jetzt zwischen Russland und den USA im Bereich der fortgeschrittenen Rüstungstechnologien läuft (…) Die Schallgeschwindigkeit um das sechs-, acht- oder zehnfache zu übertreffen, zählt zu den globalen Entwicklungsaufgaben des gegenwärtigen Flugzeug- und Raketenbaus.“

„Militärisch handelt es sich bei Hyperschall-Flugkörpern um äußerst effiziente Waffensysteme. Ein Hyperschall-Flug ist für derzeitige Radare nicht aufzuspüren. Es gibt keine Mittel, um solche Raketen abzufangen. Diese Mittel sind nicht einmal in Sicht“, heißt es weiter.

„In den USA wird das Programm Prompt Global Strike damit in Zusammenhang gebracht. Dieses Programm soll es den US-Militärs ermöglichen, innerhalb von 60 Minuten gezielte Attacken in jeder Region der Welt zu verüben. Für uns geht es um eine Möglichkeit, diese Bedrohung mit einem Waffensystem zu kontern, das in der Lage wäre, jedes Ziel im Weltmeer oder in Amerika ebenso schnell zu erreichen“, so der Kommentar.

Das Testprogramm für Zirkon hatte vor mehr als einem Jahr begonnen. Im März 2016 meldete die russische Agentur RIA Novosti, es sei geplant, neuartige Atom-U-Boote mit solchen Raketen auszustatten. Außerdem löse die Zirkon-Rakete voraussichtlich die Seezielflugkörper Granit und Onyx/Jachont ab, hieß es damals. Wie aus einer späteren Meldung der Agentur hervorging, sollen die russischen Atomkreuzer „Admiral Nachimow“ und „Pjotr Weliki“ als Erste die neue Waffe bekommen.

Im laufenden Monat erregten Medienberichte in Russland viel Aufsehen, wonach die Rakete bei einem Test eine Geschwindigkeit von Mach 8 erreicht hatte. Die russische Onlinezeitung vz.ru schrieb: „Laut der Quelle, die das mitteilte, können Zirkon-Raketen mit typenoffenen Startvorrichtungen 3S14 abgefeuert werden. Diese sind auch in der Lage, Kalibr- und Onyx-Raketen abzufeuern.“

Wie die Zeitung „Iswestija“ Ende März berichtete, sollen auch vier Atom-U-Boote des Projekts 949 im Zuge einer Modernisierung typenoffene Startvorrichtungen erhalten, um Kalibr- und Onyx-Raketen abfeuern zu können (der konkrete Codename der Startanlagen wurde im Bericht nicht angegeben).

Im Kommentar von Swesda wird nun prognostiziert, dass auch küstengestützte Systeme des Typs Bastion, die derzeit mit Onyx-Seezielflugkörpern ausgestattet sind, künftig in der Lage sein sollen, Zirkon-Raketen abzufeuern.

 

Quelle: Sputnik

 

 

 

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