Polen setzt seit der Machtübernahme durch die rechtskonservative Regierung unter Führung der Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) im November 2015 verstärkt auf eine Militarisierung der Gesellschaft. Jetzt wurde an 50 Schulen des Landes ein Pilotprojekt gestartet, das die Grundlagen für eine breite Wehrertüchtigung der Bevölkerung schon während der Schulausbildung legen soll.
Dabei erhalten Jugendliche ein bis zwei Stunden pro Woche theoretisches und praktisches militärisches Wissen.
Schon jetzt gibt es in Polen zahlreiche sogenannte Uniform-Schulen. Hier lernen die Schüler der Oberstufe militärische Grundlagen wie den Umgang mit der Waffe, teilte der polnische Vize-Verteidigungsminister Michal Dworczyk kürzlich in einem Interview mit der Tageszeitung „Rzeczpospolita” mit.
Aus dem Ministerium ist weiter zu hören, Ziel der neuen Schul-Wehrertüchtigung sei es, langfristig in jedem der mehr als 300 Landkreise mindestens eine Armeeschule aufzubauen.
Minister-Vize Dworczyk kündigte an, daß Polen seine Streitkräfte langfristig von derzeit 125.000 auf 200.000 Mann vergrößern werde. Die künftigen Soldaten sollen auch aus den Armeeschulen rekrutiert werden. Außerdem soll der Wehretat von derzeit zwei Prozent des BIP bis zum Jahr 2030 auf auf 2,5 Prozent angehoben werden.
Quelle: Zuerst