Gülen-Bewegung im Visier: Neue Säuberungswelle in der Türkei

 

In der Türkei ist eine neue Säuberungswelle im Beamtenapparat angelaufen. Türkischen Medienberichten zufolge fiel dem Geheimdienst MIT eine Datenkarte mit mehr als 7.000 Namen angeblicher Gülen-Aktivisten in der türkischen Polizei in die Hände. Es handle sich um „geheime Imame“ des Predigers Fethullah Gülen, die nach dem vereitelten Putsch im Juli 2016 versuchten, eine neue Struktur innerhalb der Polizei aufzubauen.

 

 

9.103 Polizeibeamte seien suspendiert und 1.448 festgenommen worden, teilte das Innenministerium in Ankara inzwischen mit. Dies dürfte aber nur ein Zwischenstand sein. „Wir werden erbarmungslos sein“, sagte Innenminister Süleyman Soylu.

Im Zentrum der jüngsten Säuberungen steht offenbar die Generaldirektion für Sicherheit, die Verwaltungsspitze der türkischen Polizei mit ihren größten Behörden in Ankara und Istanbul. Suspendierungen gab es auch im Präsidentenpalast, am Sitz des Regierungschefs und im Parlament.

Die oppositionelle Gülen-Bewegung um den im amerikanischen Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen war im Zusammenhang mit dem in letzter Minute vereitelten Putsch gegen Erdogan im Juli 2016 verstärkt ins Visier von Ermittlungen geraten.

Im August 2016 sorgte der frühere US-Botschafter im Jemen, Arthur H. Hughes, mit dem politisch explosiven Eingeständnis für Schlagzeilen, Gülen sei ein „Mann der CIA“. In einem Gastbeitrag für das EU-nahe Nachrichtenmagazin „EurActiv“ erklärte Hughes, die CIA habe Gülen und seine Bewegung direkt unterstützt. Gülen kooperiere unmittelbar mit der CIA.

 

Quelle: Zuerst