Handel zwischen Deutschland und Russland hat kräftig angezogen

Trotz der westlichen Sanktionen boomt der deutsche Handel mit Russland wieder. In den ersten beiden Monaten des Jahres stieg der Warenverkehr zwischen beiden Ländern um 37 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro, wie die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) am Donnerstag bekanntgab. «Die aktuellen Handelszahlen decken sich auch mit dem Eindruck der deutschen Wirtschaft vor Ort, dass es wieder aufwärts geht», sagte AHK-Vorstandsvorsitzender Matthias Schepp.

Einer Umfrage unter in Russland aktiven deutschen Unternehmen zufolge erwarten 63 Prozent in diesem Jahr steigende Umsätze, schreibt Reuters. Die AHK erklärt den deutlichen Anstieg unter anderem mit den höheren Ölpreisen, wodurch sich die russischen Exporte erholt hätten. Dadurch fasst auch die Wirtschaft des Landes nach zwei Rezessionsjahren allmählich wieder Tritt. Experten rechnen in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als einem Prozent.

Die deutschen Exporte nach Russland haben sich seit 2012 von 38 auf rund 21,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nahezu halbiert. Die Zahl deutscher Unternehmen mit einer Präsenz in der Russischen Föderation nahm von rund 6.000 auf 5.500 ab. Die deutsche Wirtschaft befürchtet, wegen der Sanktionen dauerhaft Marktanteile an die Konkurrenz zu verlieren – beispielsweise an Firmen aus China. Die Sanktionen wurden im März 2014 nach der Abspaltung der Krim und dem Ausbruch des Bürgerkrieges in der Ost-Ukraine eingeführt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin haben in dieser Woche ungeachtet großer Meinungsverschiedenheiten den Willen zur Zusammenarbeit unterstrichen. Deutschland sei ein führender Wirtschaftspartner Russlands, sagte Putin in Sotschi nach Gesprächen mit der Kanzlerin. Beide erklärten, sie wollten bei der Vorbereitung des G20-Gipfels im Hamburg zusammenarbeiten und die wirtschaftlichen Beziehungen fördern.

Quelle: RT