Hessischer Landtag verurteilt „Demo für alle“-Kongreß

WIESBADEN. Alle Fraktionen im hessischen Landtag haben einmütig einen für dieses Wochenende geplanten Kongreß des Aktionsbündnisses „Demo für alle“ verurteilt.

„Ihr wollt Haß nach Hessen tragen und ausgrenzen“, kritisierte der Grünen-Landesvorsitzender Kai Klose.

Seine Partei hatte das Thema als Aktuelle Stunde auf die Tagesordnung des Landtags gesetzt, berichtete die Frankfurter Neue Presse.

Klose erinnerte zudem an eine Demonstration gegen Frühsexualisierung im Oktober vergangenen Jahres, an der auch Mitglieder der „Identitären Bewegung“ und ein NPD-Funktionär teilgenommen hätten.

„Wer Homosexualität mit Pädophilie gleichsetzt, zieht genau solche Typen an“, betonte der Grünen-Politiker.

Auch die FDP griff den Zusammenschluß mehrerer Familienverbände scharf an. Wenn Homophobie, Rassismus und Antisemitismus ihre „häßliche Fratze“ zeigten, sei es notwendig, daß die Politik ein klares Zeichen setze, sagte der FDP-Abgeordnete Jürgen Lenders.

CDU-Abgeordneter Irmer verurteilt Kritik

Zudem riefen Linkspartei, SPD, Grüne und FPD dazu auf, an einer „Regenbogenfest“ genannten Gegenkundgebung teilzunehmen. Darauf ging die CDU nicht ein. Deren Abgeordneter Hans-Jürgen Irmer verurteilte die Kritik an dem Symposium gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. „Die Intoleranz derjenigen, die Toleranz für sich einfordern, ist extrem gering, das ist zu verurteilen“, sagte Irmer.

„Ich habe Verständnis dafür, was auf dem Kongreß diskutiert wird.“ Man müsse sich fragen, ob die sexuelle Aufklärung in den Schulen altersgemäß stattfinde. „Und das tut sie meines Erachtens nach nicht überall.“ Der besondere Schutz von Ehe und Familie sei im Grundgesetz verankert und habe „Priorität Nummer eins“. Daß Ehe und Familie privilegiert seien, „muß auch so bleiben, bei aller Toleranz für gleichgeschlechtliche Paare“.

Die Initiatoren von „Demo für alle“ wollen am Samstag unter dem Titel „Sexualpädagogik der Vielfalt – Kritik einer herrschenden Lehre“ auf einem Kongreß „die Wurzeln, Argumente und Methoden dieser Pädagogik einer kritischen Prüfung unterziehen“. Ende Oktober 2016 waren zahlreiche Bürger vor das Kultusministerium gezogen, um gegen den neuen Lehrplan zur Sexualerziehung an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zu demonstrieren.

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