„Mediapart“: Die Macron-Leaks stammen von US-Rechtsextreminsten – Plattform widerlegt Anschuldigungen gegen Russland

 

Es werden neue Dinge über die jüngsten Leaks gegen den „En marche““-Kandidaten Emmanuel Macron ins rechte Licht gerückt: Weder WikiLeaks, noch russische Hacker, sondern der extreme rechte Rand aus den USA haben die „Stinkbombe“ publiziert, die sowohl gefälschte als auch wahre E-Mails über den Präsidentschaftskandidaten Frankreichs enthüllten.

 

 

Nachdem eine große Anzahl von E-Mails aus dem Dunstkreis von Emmanuel Macron enthüllt wurden, kursierten viele Halbwahrheiten und Lügen in den Medien. Zunächst wurde fälschlicherweise oftmals behauptet, dass WikiLeaks hinter den in Frankreich strafbewehrten Enthüllung stehen soll, die lediglich die Enthüllungen selbst geprüft haben. Dann wurde aus den USA schnell der Vorwurf laut, dass es sich um russische Hacker handeln soll – die unendliche Geschichte in den westlichen Leitmedien. Nun schriebt das französische Enthüllungsportal „Mediapart“, dass die Enthüllungen aus den USA stammen und dem extremen Rechten Lager zuzurechnen sind.

Die „Macron-Leaks“ eine Stinkbombe der extremen Rechten

 

 

 

Auch für die französische Enthüllungsplattform ist es zu früh, um zu sagen inwieweit das gesichtete Material auch validierbar und vor allem rechtlich oder politisch verwertbar ist. Jedenfalls handle es sich hier nicht um eine Kampagne – WikiLeaks wurde zunächst auch oftmals in Verbindung mit den Leaks gebracht, deren Veröffentlichung in Frankreich nicht erlaubt ist. Man selbst hat dort nichts auf der Plattform gehosted, was mit diesen Datenkonglomerat zu tun hat. Nach wie vor sind auf der Seite WikiLeaks die CIA-Vault7-Enthüllungen als eingene Leaks einsehbar. Über Macron wurde auch letzte Woche was aus dem Dschungel von Daten ausgegraben – unter anderem die Tatsache, dass Macron von den Beratern des Ex-Präsidenten Obama unterstützt wurde, was aber an sich kein Geheimnis ist, denn der 44. US.Präsident unterstützt derweil Macron ganz offen.

 

 

 

Der belgische Wissenschaftler Vanderbiest zeigt in dieser Kartographie auf, woher welches Wort aus den sozialen Netzwerken stammen, nachdem dort die Links zu den Enthüllungen weit verbreitet wurden. WikiLeaks hat auf Twitter auf die Enthüllungen hingewiesen, ohne dabei selbst als Leaking-Plattform fungiert zu haben. Man ging selbst eher skeptisch mit den Dokumenten um.
Macron bestätigte ebenfalls, dass echte Dokumente und gefälschte Mails sich in diesem Konglomerat von Daten befindet. Der Autor ist der französischen Zeitung zufolge einem Muster nachgegangen, welches er besonders in den Netwerken der US-Rechten wiederfindet, woraus er die Schlussfolgerung macht, dass es nicht die Russen sein können.

 

 

 

WikiLeaks gab sich selbst in der Nacht sehr skeptisch mit den Leaks und prüfte zu diesem Zeitpunkt noch die Echtheit des Materials, wie man auf dem offiziellen Account sehen kann. Der Link archive.is führt nicht zur Seite von WikiLeaks, sondern führt zu einem Dokumentenarchiv, das generell jedem erlaubt ist zu nutzen. Archive.is ist ein Online-Dienst, der komplette Webseiten mit Bildern, Stylesheets, Schriften und Werbeanzeigen auf Wunsch bzw. automatisch archiviert, wenn sie z. B. in der Wikipedia verlinkt werden. Dabei wird eine URLbestehend aus einem Zeitstempel und der Original-URL angelegt. Zusätzlich wird eine Kurz-URL als Weiterleitung generiert, die ebenfalls als Hyperlink genutzt werden kann. Lesern wird ermöglicht, auf ein Memento einer Webseite zuzugreifen, das über die Zeit unverändert dargestellt wird, wie Wikipedia schreibt.

Die Plattform ging auch der russischen Spur nach, wonach in den Metadaten neun Mal der Name einer russischen Firma genannt ist, die eine Lizenz zur Wahrung von „Staatsgeheimnissen“ habe – im Vergleich zum gesamten Ausmaß ist diese Erwähung allerdings lediglich nichtssagend, da es sich um eine IT-Firma handelt, die auch den FSB als Kunden hat sowie auch andere Unternehmen.

 

 

Kyrillische Metadaten sind auch für WikiLeaks kein Beweis dafür, dass es sich um eine von Russland aus konzertierte Aktion handeln muss. Es kann sich auch um einen russischsprachigen Teilnehmer hier handeln, der in die – wie „Médiapart“ bezeichnete – „Stinkbombe“ mit eingeweiht wurde, um den Verdacht in eine falsche Richtung zu lenken, worauf auch einige „Liberale“ in den USA reingefallen sind.

 

 

 

Dieser Bericht begrenzt sich auf den Umgang mit dem rohen Datenmaterial, wo bislang noch nicht geklärt ob die schwerwiegenden Anschuldigungen gegen den französischen Kandidaten der „En Marche“-Bewegung haltbar sind, obgleich Macron die Echtheit manchner Daten bestätigte. Über die Erwähnung der russischen Firma in den Metadaten schrieb auch die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti.

 

Quelle: Mars von Padua