
Es befinden sich gegenwärtig rund 500 britische Soldaten in Afghanistan. Diese sollen dort Sicherheit, Unterstützung und Beratungsdienste für die afghanische Offiziersakademie leisten. Die letzten Kampftruppen Großbritanniens haben das Land im Oktober 2014 verlassen.
Berichten zufolge hat die NATO im Laufe der vorangegangenen Wochen mehrfach eine Bitte an London gerichtet, mehr Truppen in die Krisenregion zu entsenden.
Zudem werden die USA mindestens 3.000 weitere Soldaten in das Land im Mittleren Osten verlegen, um die Taliban zu bekämpfen, berichten US-Medien.
Es befinden sich gegenwärtig 13.000 NATO-Soldaten im Land. Von diesen stellen die USA 8.400. Die Taliban haben sich über Monate hinweg in ehemals verlorene Gebiete zurückgearbeitet. Auch in der Provinz Sangin hatten sie Geländegewinne zu verzeichnen, wo zuletzt mehrere britische Soldaten ihr Leben verloren.
Im Vormonat stürmten die Taliban eine afghanische Armeebasis und töteten mehr als 100 Soldaten. Die Terroristen hatten um sich geschossen und waren mit reaktiven Panzerbüchsen und Gewehren gegen die Soldaten vorgegangen. Der brutale Angriff war Teil ihrer «Frühlingsoffensive».
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der BBC:
Großbritannien unterzieht seinen Beitrag in Afghanistan einer regelmäßigen Überprüfung, um sicherzustellen, dass er den Anforderungen der Mission genügt.
Labour-Vorsitzender Jeremy Corbyn deutete an, dass er gegen eine Entsendung frischer britischer Truppen nach Afghanistan opponieren würde. Er äußerte gegenüber Journalisten, dass es nicht helfen würde, den Konflikt zu lösen.
Corbyn sagte anlässlich der Inbetriebnahme seines Kampagnenbusses für die General Election:
Ich will eine Friedenslösung in Afghanistan sehen. Ich denke, wir müssen die Verbreitung politischer Stabilität ins Auge fassen, und wir werden uns die Anfrage ansehen, wenn sie kommt.
Als er gefragt wurde, ob britische Truppen die Stabilität in Afghanistan unterminiert hätten, sagte er:
Ich denke, britische Truppen haben in Afghanistan sehr gelitten und ich habe mit vielen Soldaten gesprochen, die dort furchtbare, furchtbare Situationen erlebt haben. Am Ende des Tages werden Kriege nicht durch die Anwesenheit ausländischer Truppen beendet, sondern durch politische Lösungen.