68 italienische Mafiosi wegen illegaler Geschäfte bei Flüchtlingsunterbringung festgenommen

Die Mafia verdient bei der Flüchtlingsunterbringung in Italien offenbar kräftig mit. Bei einem Schlag gegen die ‘Ndrangheta wurden 68 mutmaßliche Mitglieder des einflussreichen Clans Arena festgenommen, teilte die Anti-Mafia-Behörde am Montag in Catanzaro mit. Sie sollen unter anderem aus der Verwaltung eines großen Flüchtlingslagers in der süditalienischen Provinz Crotone Gewinne gezogen haben.

Ermittlungen zufolge ist der Clan seit mehr als zehn Jahren in die Geschäfte des Aufnahmezentrums verwickelt. Die Mitglieder sollen unrechtmäßig an Aufträge für verschiedene Dienstleistungen wie zum Beispiel für die Verpflegung gekommen sein. Das «C.A.R.A Sant’Anna» in Isola Capo Rizzuto wird von der katholischen Organisation Confraternita delle Misericordie verwaltet. Neben dem Chef der Organisation wurde auch der lokale Priester festgenommen.

Die Dachorganisation erklärte, auf eine schnelle Aufklärung zu hoffen. «Acht Jahrhunderte Geschichte» würden aber nicht durch so schwerwiegende Vorwürfe ausgelöscht, heißt es in einer Erklärung der Confederazione Nazionale delle Misericordie.

Dem Arena-Clan wird außerdem Waffenschmuggel, Schutzgelderpressung, Veruntreuung von Geldern und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die kalabrische ‘Ndrangheta gilt als eine der mächtigsten Mafia-Organisationen der Welt.

Der Vorwurf, dass die Mafia bei der Flüchtlingsunterbringung mitverdient, ist schon mehrmals aufgekommen. Zuletzt hatte der italienische Staatsanwalt Carmelo Zuccaro das Thema auf den Tisch gebracht. Italien ist derzeit in Europa das Hauptankunftsland für Flüchtlinge.

Quelle: RT