US-Verteidigungsnachrichtendienst: Die USA sind nicht mehr die einzige Supermacht

Washington. Der US-Verteidigungsnachrichtendienst (DIA) ist alarmiert: Rußland und China sind nach Einschätzung der Experten auf dem besten Wege, den USA in Sachen Supermacht-Status Konkurrenz zu machen. Das schreibt DIA-Chef Marine-Generalleutnant Vincent Stewart in einem aktuellen Sicherheitsbericht an das Senatskomitee für Militärangelegenheiten.

Demnach haben die potentiellen Konkurrenten der USA in den zurückliegenden Jahren die US-Kriegführung eingehend studiert und ein  Potential für die Schwächung oder gar Herausforderung der US-Militärdominanz entwickelt, und zwar in der Luft, auf dem Boden, auf dem Wasser, im Weltall und im Cyber-Bereich.

Wörtlich schreibt Stewart: „Sie werden sich aller diplomatischen, wirtschaftlichen und politischen Methoden sowie anderer verdeckter Mechanismen des Einflusses und Drucks bedienen, um ihre regionale Agenda durchzusetzen – mit einer impliziten oder tatsächlichen Anwendung militärischer Gewalt.“

Konkret hätten vor allem Rußland und China das Potential für eine ernstzunehmende Projektion militärischer Macht. Stewart: „Moskau betrachtet militärische Macht als eine kritisch wichtige Grundlage für das Erreichen strategischer Ziele und hat erhebliche Ressourcen in die Modernisierung seine Kräfte gesteckt.“

Ähnliches gilt auch für China: „Die chinesischen Führer suchen nach Wegen, die wachsende militärische, diplomatische und wirtschaftliche Position Chinas zu nutzen, um den internationalen Einfluß des Landes voranzutreiben“, schreibt Stewart. Dabei sei China ebenso wie Rußland bestrebt, auch außerhalb des chinesischen Festlandes operieren zu können und an internationalem Einfluß zu gewinnen.

Stewarts Resümee klingt ernüchternd. Die international Lage habe sich dahingehend verändert, daß die USA nicht mehr als „einzige Supermacht“ dastünden. Vielmehr könnten „ausländische Streitkräfte  ein nahezu gleiches oder in einigen Bereichen sogar vergleichbares Potential entfalten“, stellt der General fest.

Quelle: Zuerst