Verfassungsschutz: Gefahr durch IS nimmt zu

BERLIN. Deutschland wird als Anschlagsziel für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ immer wichtiger.

„Europa ist Ziel des IS-Terrorismus“, sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen nach Angaben von Reuters am Montag in Berlin. „Dabei ist Deutschland nach unserer Einschätzung vom IS höher priorisiert worden.“

Auch Al-Kaida bleibe eine ernstzunehmende Bedrohung für Deutschland, selbst wenn die Gruppe in der öffentlichen Wahrnehmung an Gewicht verloren habe. Die Terrororganisation sei „wirkmächtig wie zuvor und könnte versuchen, den Reputationsverlust durch neue, spektakuläre Terroranschläge wettzumachen“.

10.000 Salafisten in Deutschland

Die Salafistenszene in Deutschland wachse unterdessen weiter. Derzeit zähle der Verfassungsschutz rund 10.000 Mitglieder. Vor einem Jahr seien es noch 8.650 gewesen, mahnte Maaßen. Das Bundeskriminalamt gehe von 670 Gefährdern aus – Personen, denen jeder Zeit ein Anschlag zugetraut wird.

2016 hätten radikale Moslems fünf Anschläge in Deutschland verübt. Sieben weitere seien gescheitert oder vereitelt worden. „Die Gefahr durch von IS oder Al-Kaida gesteuerte oder beeinflußte Terroranschläge wird in Zukunft weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben oder sogar zunehmen.“