Pentagon bastelt „Bombe des Jahrhunderts“ – zur Abschreckung?

 

Die Behauptungen, der jüngste US-Angriff in Syrien mit „Tomahawk“-Raketen und der Abwurf der sogenannten „Mutter aller Bomben“ über Afghanistan hätten den Amerikanern aus militärischer Sicht kaum etwas gebracht, stimmen wohl nicht, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Dienstag.

Es ist aber an der Zeit, daran zu denken, was ein moderner Konflikt eigentlich ist. Heutzutage sind ja massive Schläge nicht mehr so nötig wie früher – es „genügen“ Einzelschläge, allerdings aus hochpräzisen Waffen. Enorm groß ist unter diesen Umständen die Bedeutung der Aufklärungskräfte. Auch die Zeiten der Panzerarmaden gehören schon nahezu der Vergangenheit an. Und Atomwaffen werden logischerweise sowieso wohl nie eingesetzt und dienen als Abschreckungsmittel. Strategische Aufgaben werden jetzt mit konventionellen Waffen gelöst, deren Effizienz jedoch mit der der Atomwaffen vergleichbar ist.
Von der Bombe GBU-43, die die Amerikaner vor einigen Monaten über Afghanistan abgeworfen haben, wurde schon genug geschrieben. Aber das Pentagon hat auch eine andere enorm starke Munition entwickelt. Im Vorfeld der möglichen Gefechte im Iran wurde in Übersee die sogenannte „Munition großer Stärke“ in die Bewaffnung aufgenommen. Es handelt sich um ein 15-Tonnen-Monster, das unterirdische Einrichtungen zerstören kann, wo nach Auffassung der Amerikaner iranische Atomwaffen gelagert sein könnten.

In die Entwicklung dieser „Bombe des Jahrhunderts“ haben die US-Streitkräfte 330 Millionen Dollar investiert. Der Sprengkopf enthält 2400 Kilogramm Sprengstoff, sodass bei einer Explosion armierte Zementbauten von bis zu 60 Metern garantiert zerstört werden. Die Bombe hat ein hochpräzises Laser-Lenksystem. Transportiert werden solche Bomben von strategischen Bombern B-2 und B-52.

Russland entschied sich seinerseits für die Entwicklung von Vakuumbomben. Noch 2007 fand ein aufsehenerregender Test der weltweit größten Vakuumbombe statt, die als „Vater aller Bomben“ bezeichnet wurde. Aus offenen Quellen ist bekannt, dass diese „Monstermunition“, die mithilfe von Nanotechnologien entwickelt wurde, 7,1 Tonnen schwer ist, was etwa 44 Tonnen Trotyl entspricht. Die Zerstörungskraft dieser Bombe ist mit der einer taktischen Atomwaffe vergleichbar, wobei allerdings die Umwelt nicht bestrahlt wird.
Die USA hatten Vakuumbomben noch in den 1960er Jahren in Vietnam eingesetzt, und die Sowjetunion beschoss damit die Mudschahidin-Stellungen in Afghanistan in den 1970ern.

Apropos Militärkonflikt: Pjöngjang, das den Amerikanern verbal Paroli bot, hat offenbar auf weitere Atomtests verzichtet, weil es wohl keine Lust auf die unmittelbare „Bekanntschaft“ mit der GBU-43-Bombe hat. Auch in Teheran sieht man ein, dass die Amerikaner es gar nicht nötig haben, auf den „Atomknopf“ zu drücken, denn sie verfügen auch über andere durchaus überzeugende „Argumente“, von denen eines eben die „Mutter aller Bomben“ ist.

 

Quelle: Sputnik