Rochade im Roten Meer: Ägypten tritt Inseln an Saudi-Arabien ab

 

Ein ungewohnter Staatsakt: der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi ratifizierte jetzt einen Vertrag über die Abtretung zweier Inseln im Roten Meer an Saudi-Arabien. Das gab die Regierung in Kairo bekannt. Das Parlament hatte dem Abkommen, das in ganz Ägypten Empörung und Proteste auslöste, Mitte des Monats zugestimmt.

Der Vertrag sieht vor, daß die beiden unbewohnten Inseln Tiran und Sanafir künftig zum saudiarabischen Hoheitsgebiet gehören.

Die Abtretung der beiden Inseln an der Einfahrt zum Golf von Akaba war während eines Besuchs des saudiarabischen Königs Salman in Kairo bekanntgegeben worden. Sie sind strategisch wichtig, weil sich von ihnen aus der israelische Hafen Eilat kontrollieren läßt.

Im ägyptischen Parlament sorgte das Thema für hitzige Debatten. Die Opposition wirft der Regierung vor, sie verschenke die Inseln an Saudi-Arabien, um sich das Wohlwollen des reichen Nachbarn zu sichern. Der ägyptische Staatschef Sisi hält dagegen, Riad habe Tiran und Sanafir in den 50er Jahren nur vorübergehend an Ägypten abgetreten und erhebe daher zurecht Anspruch auf die beiden Inseln. Bei Protesten gegen die Abtretung hatte es in den vergangenen Tagen Dutzende Festnahmen gegeben.

 

Quelle: Zuerst