Russland erobert neue EU-Märkte

 

Russlands Export in die EU-Länder ist nach Angaben des russischen Wirtschaftsministeriums von Januar bis April um 38 Prozent gestiegen. Der Hauptgrund ist das Wachstum der durchschnittlichen Exportpreise für Kohlenwasserstoffe, schreibt die Zeitung „Iswestija“ am Dienstag.

Neben dem Wachstum der durchschnittlichen Exportpreise ist das Wetter ein weiterer Wachstumsfaktor. Wegen der langen Heizperiode hätten einige nördliche Länder Europas zudem die Gaslieferungen für ihre unterirdischen Lager erhöhen müssen, so der Energieexperte Igor Juschkow.

Die größten russischen Handelspartner in der EU erhöhten vor allem den Gasimport, weshalb die Lieferungen in die Niederlande um 3,6 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar, um 39,9 Prozent auf 8,9 Milliarden US-Dollar nach Deutschland stiegen.

Vor dem Hintergrund des Exportwachstums in die meisten EU-Länder (ausgenommen Litauen, Estland und Irland) fallen in punkto Wachstum vor allem Portugal, Griechenland, Dänemark und Kroatien auf. Der Gesamtexport nach Portugal lag in den ersten vier Monaten dieses Jahres bei 325,5 Millionen US-Dollar, von denen 302 Millionen auf Öl entfielen. Zum Vergleich: In den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres lieferte Russland nach Portugal Erzeugnisse im Wert von nur 52,4 Millionen US-Dollar, darunter Öl im Wert von 21 Millionen.

Die Gesamtlieferungen nach Griechenland beliefen sich in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf 1,3 Milliarden US-Dollar, ein Jahr zuvor waren es 680 Millionen US-Dollar.

Mehr als 80 Prozent der Exportlieferungen an Dänemark und Kroatien entfallen auf Öl und Ölprodukte.

Laut der Expertin Anna Kokorewa gibt es neben dem Wachstum der durchschnittlichen Exportpreise auch andere Gründe für das starke Wachstum der Öllieferungen nach Portugal, Griechenland, Dänemark und Kroatien. Es handele sich vor allem um die Verbesserung der Wirtschaftssituation in Portugal und Griechenland. Zudem bieten russische Lieferanten günstigere Preise als die Konkurrenz aus Nahost.
Dem Experten Iwan Kapitonow zufolge bedeutet der Ausbau der Exporte nach Griechenland, Dänemark, Kroatien und Portugal die Erweiterung der Geographie der Lieferungen. „Mit anderen Worten: Wir bauen die Exporte auf neue Vertriebsmärkte aus, was natürlich ein positiver Faktor ist. Man darf auch nicht Faktoren wie das Wirtschaftswachstum der europäischen Länder vergessen“, so Kapitonow.

Neben Kohlenwasserstoffen erhöhten die EU-Länder auch den Import von Buntmetallen – Aluminium und Kupfer.

 

Quelle: Sputnik