Deutschen Medienangaben zufolge hat der Bundessicherheitsrat wieder die Lieferung von atomwaffenfähigen U-Booten nach Israel bewilligt. Nach Informationen des „Spiegels“ hat das geheim tagende Gremium den Waffenexport bei seiner letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode gestattet, schreibt der Nachrichtensender n-tv.
Den Auftrag für den Bau der Atom-U-Boote hat der Deutsche Konzern Thyssen-Krupp erhalten. Die Schiffe der Dolphin-Klasse können nuklear bewaffnet werden. Berlin unterstützt den Deal mit einem Milllionenzuschuss, so der Sender.
Wie bereits bei vergangenen U-Boot-Lieferungen unterstützt die Bundesregierung den israelischen Staat mit einem Zuschuss. Ein Drittel der Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro will Berlin tragen. Israel besitzt bereits fünf U-Boote der Dolphin-Klasse, ein Sechstes ist im Bau. Überschattet wird das Geschäft von Korruptionsvorwürfen: Der Anwalt des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist gleichzeitig der Rechtsberater des Vertriebspartners von ThyssenKrupp in Israel. Nach Informationen des „Spiegel“ habe Netanjahu den Deal gegen den Willen des Militärs durchgedrückt. Der ehemalige Verteidigungsminister Moshe Jaalon hatte in der Vergangenheit verlauten lassen, dass weitere U-Boote für die Landesverteidigung von Israel nicht vonnöten seien.
Die U-Boote der Dolphin-Klasse fahren mit einem elektrischen Antrieb, der aus einer Brennstoffzelle gespeist wird und haben eine Reichweite von fast 15.000 Kilometern. Zusätzlich zu Torpedorohren mit einem Standardkaliber sind sie mit vier Rohren vom Kaliber 650 mm ausgestattet. Da jedoch nur die russische Marine Torpedos mit diesem Maß einsetzt, wird davon ausgegangen, dass die Rohre zum Abschuss von nuklearen Marschflugkörpern dienen sollen, fügt der Sender hinzu.
Quelle: Mars von Padua