MH17-Abschuss: Prozess soll in Niederlanden stattfinden

 

Die niederländische Regierung hat am Mittwoch angekündigt, Verdächtige im Fall des Abschusses von Flug MH17 in ihrem Land vor Gericht stellen zu wollen. Wie das Außenministerium mitteilte, soll das Verfahren um die 2014 mutwillig zum Absturz gebrachte Boeing 777 der Malaysia Airlines «auf niederländischem Boden und nach niederländischem Recht» stattfinden.

Ein Passagierflugzeug Boeing-777 der Malaysian Airlines, der den Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur machte, stürzte am 17. Juli 2014 in dem östlichen Gebiet von Donezk ab. Laut Flugschreiber-Aufzeichnungen der Unglücksmaschine hatte sich die Katastrophe um 13.20.03 Uhr UTC ereignet. Kurz davor, um 13.20.01,87 Uhr UTC, hatte es einen Funk-Kontakt zwischen dem Ortungsgerät Utjos-T und der Boeing gegeben.
Wäre eine Rakete wirklich auf Rammkurs geflogen, wie die niederländischen Fachleute behaupten, hätte ihre Flugzeit etwa 35 Sekunden gedauert und wäre vom Ortungsgerät zwei- bis dreimal registriert worden. Zuvor hatte der niederländische Sicherheits- und Justizminister Stef Blok erklärt, auf Fotoaufnahmen der russischen Radare sei keine Rakete zu sehen, die vermutlich das Flugzeug abgeschossen habe. Denn solche Objekte könnten unbemerkt bleiben, und das Fehlen einer Rakete auf Radarbildschirmen „bedeutet noch nicht, dass es diese nicht gegeben hatte“.

Im Mai 2017 sind von Medien Geheimdokumente des ukrainischen Sicherheitsdienstes über eine Sonderoperation zur Vernichtung von Materialien veröffentlicht worden, die von der Teilnahme des ukrainischen Militärs an der Boeing-Katastrophe zeugen sollen.