Der russische Rüstungsbetrieb Uralwagonsawod hat einen Bericht zu den Ergebnissen des Jahres 2016 veröffentlicht. Auffallend ist, dass in dem Dokument unter anderem das Land genannt wird, mit dem ein Vorvertrag über die Lieferung von 146 neuen T-90MS-Panzern abgeschlossen wurde, und zwar Kuwait, schreibt die „Rossijskaja Gaseta“ am Donnerstag.
Erst vor wenigen Wochen hatte es Gerüchte gegeben, an einer vergleichbaren Zahl von Panzern wäre Ägypten interessiert, wobei niemand ernsthaft Kuwait als Importeur von russischer Panzertechnik betrachtete. Jetzt aber würde dieses kleine Land die stärkste und modernste Panzerarmada im ganzen Nahen Osten bekommen, falls der Deal tatsächlich zustande kommt.
Aber auch Kairo zeigt Interesse für Uralwagonsawod-Produkte. Es wird unter anderem über die Gründung eines Betriebs in Ägypten verhandelt, wo T-90S-Panzer in Lizenz gebaut werden könnten. Das wäre eine überraschende Wende: Einst verfügte dieses Land nur über sowjetischen Panzertechnik. Nach der Abkühlung der Beziehungen zwischen Kairo und Moskau wurde die militärtechnische Kooperation zwischen beiden Ländern eingestellt, und Ägypten kaufte daraufhin hauptsächlich US-Panzer Abrams.
Abrams, Leopard (Deutschland) und T-72 sowie T-90S werden im Rahmen des Kampfes gegen den so genannten „Islamischen Staat“ in Syrien intensiv eingesetzt. Dabei wurde offensichtlich, dass die westlichen Maschinen im Grunde nur teurer als die russischen Panzer sind, aber kaum besser. Zudem ist die Wartung der russischen Technik leichter und billiger.
Es ist also kein Wunder, dass das Interesse für das T-72-, geschweige denn für das T-90-Modell in sehr vielen Regionen der Welt immer größer wird.
In diesem Jahr wird Vietnam beispielsweise 64 T-90S/SK-Panzer und der Irak 73 solche Maschinen erhalten. Möglicherweise wird auch Indien, das über viele T-90S-Panzer verfügt, seinen Park durch die T-90SM-Modifikation vervollkommnen. Delhi hat bereits die Modernisierung von etwa 1000 T-72-Maschinen begonnen, die mit neuen Triebwerken V-92S2 ausgestattet werden sollen. Und Algerien, der größte T-90S-Importeur, will einen Wartungs- bzw. Modernisierungsbetrieb auf seinem Territorium bauen.
Ausländische Käufer haben im vorigen Jahr insgesamt 123 T-72- und T-90-Panzer verschiedener Modifikationen erhalten. Darüber hinaus wurden damals 13 Exportverträge für 36,37 Millionen Dollar abgeschlossen.
Von der großen Popularität der russischen Panzertechnik in der Welt zeugen auch die in letzter Zeit regelmäßig organisierten Wettbewerbe im „Panzerbiathlon“. An den ersten Spielen im Jahr 2013, die in Russland ausgetragen wurden, nahmen Mannschaften aus nur vier Ländern teil: Russland, Weißrussland, Kasachstan und Armenien. 2016 nahmen daran schon Vertreter von 17 Ländern teil, und in diesem Jahr werden 20 Teams nach Alabino (Gebiet Moskau) kommen, darunter aus Laos, Uganda und Südafrika.
Quelle: Sputnik