Weiter Blutvergießen in Syrien: Regierungsarmee gegen US-Militärtechnik machtlos

Zu dem am Dienstag begonnenen 5. Internationalen Syrien-Treffen in Astana sind nicht alle eingeladenen Gruppen der gemäßigten Opposition gekommen. Doch laut Berichten aus der kasachischen Hauptstadt beeinflusste dies nicht die Effizienz der Verhandlungen zur endgültigen Regelung des Friedensprozesses in Syrien, schr

Laut militärdiplomatischen Quellen erörterten die Vertreter Russlands, Irans und der Türkei sowie andere Teilnehmer des Treffens Dokumente, die die Verwaltung der Deeskalationszonen betreffen. Bislang wurde kein endgültiger Beschluss getroffen.

Das russische Verteidigungsministerium hält nach eigener Auskunft die Lage in den Deeskalationszonen für stabil. Am Dienstag stieg die Zahl der Ortschaften, die sich dem Waffenstillstand anschlossen, auf 1871. Dabei erklärten 228 bewaffnete Gruppierungen, die Waffenruhe einzuhalten.

Allerdings hob das russische Verteidigungsministerium hervor, dass der Waffenstillstand in mehreren Regionen gebrochen wurde. Besonders unruhig sei es in der Provinz Damaskus. Der Vertreter der in dieser Provinz agierenden gemäßigten syrischen Oppositionsgruppe Dscheisch al-Islam, Mohammed Allusch, war nicht nach Astana gereist, obwohl er zuvor an ähnlichen Treffen teilnahm.

Wie die syrische Agentur Zaman al-Wasl berichtete, sind einige Gruppen der syrischen Opposition enttäuscht von den Ergebnissen der zuvor in Astana erreichten Vereinbarungen. Auch der Oberste Verhandlungsausschuss verzichtete auf die Gespräche, weil Moskau und Damaskus angeblich den Waffenstillstand in den Deeskalationszonen nicht einhalten.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium sind diese Vorwürfe abwegig, weil Dscheisch al-Islam sowie Gruppierungen, die den Obersten Verhandlungsausschuss unterstützen, oft gemeinsam mit den Extremisten der Terrororganisationen Dschabhat an-Nusra und IS vorgehen. Laut syrischen Medien setzen diese Extremisten bei Damaskus US-Panzerabwehrraketen TOW gegen Assads Truppen ein, denen die alte syrische Panzertechnik keinen Widerstand leisten kann.

Quellen aus Astana zufolge haben die Teilnehmer der Syrien-Gespräche die Grenzen der Deeskalationszonen und Sicherheitspuffer sowie Karten zu Trennungslinien zwischen der bewaffneten Opposition und den Terrorgruppen erörtert. Laut dem Sondergesandten des russischen Präsidenten für die Syrien-Regelung, Alexander Lawrentjew, findet am 5. Juli eine weitere Abstimmung und endgültige Billigung statt, zudem wird die Schaffung eines syrischen Ausschusses zur Nationalen Versöhnung besprochen. Damit wird sich der Kampf gegen IS und Dschebhat an-Nusra in den Deeskalationszonen wohl punktueller entwickeln.

Allerdings gibt es weiterhin Voraussetzungen für Gefechte zwischen Damaskus und der gemäßigten Opposition. Laut arabischen Medien haben die Einheiten der Freien Syrischen Armee am Dienstag Kampfhandlungen gegen kurdische Selbstverteidigungseinheiten im Norden der Provinz Aleppo aufgenommen. Laut offiziellen Informationen nehmen die Feldkommandeure der Freien Syrischen Armee an den Gesprächen in Astana teil. Doch dies hält sie nicht von Kampfhandlungen außerhalb der Deeskalationszonen und der Bekämpfung der Kurden ab.

Laut der türkischen Zeitung „Sabah“ nehmen an der Operation „Euphrat Schild 2” zur Vertreibung der Kurden aus Afrin und Tel-Rifat 20.000 Extremisten der Freien Syrischen Armee teil. Sie werden von den türkischen Truppen unterstützt (rund 7000 Militärs). Dies widerspricht den Interessen von Moskau und Damaskus. Obwohl sich der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan traf, will Ankara den Kampf gegen die kurdischen Einheiten intensivieren. Laut unterschiedlichen Quellen griffen die Freie Syrische Armee und die türkische Armee am Dienstag Ortschaften im Norden der Provinz Aleppo an.

Wie das Nachrichtenportal aldorars.com berichtete, laufen derzeit geheime Verhandlungen zwischen den kurdischen Einheiten der „Demokratischen Kräfte Syriens“ (DKS) und der Syrischen Arabischen Armee über die Übergabe von Afrin unter die Kontrolle der syrischen Regierung. In diesem Fall handelt es sich um eine direkte Aggression der Türkei gegen Syrien und nicht um die Vernichtung der Terroristen.

 

 

Quelle: Sputnik