Siemens verklagt in Moskau Zulieferer seiner Turbinen auf die Krim

 

Der deutsche Technologiekonzern Siemens hat gegen die russische Rostec-Tochter Technopromexport (TPE) und das eigene Tochterunternehmen eine Klage beim Schiedsgericht Moskau wegen der Lieferung seiner Turbinen auf die Krim eingereicht.

„Siemens initiierte eine Strafuntersuchung gegen die verantwortlichen Personen“, sagte der Vertreter des Konzerns Wolfram Trost. „Siemens erhob zudem Klagen über die Unterbindung aller zusätzlichen Lieferungen auf die Krim und Rücksendung von bereits zugestellter Ausstattung zum Bestimmungsort.“

Im Schiedsgericht Moskau bestätigte man die Registrierung der Klage vom Unternehmen Siemens AG. Die Verklagten sind demnach die AG „Technopromexport“, die GmbH „Technopromexport“ sowie „Siemens Gasturbinen-Technologie“, ein Gemeinschaftsunternehmen der Siemens AG und der russischen Firma „Kraftmaschinen“ („Silowije Maschiny“).
In der Vorwoche meldete Reuters, dass die russische ZAO Interawtomatika, an der Siemens offiziellen Angaben zufolge 45,7 Prozent der Anteile hält, neben einigen anderen Unternehmen an der Montage und am Einfahren der Turbinen auf der Krim beteiligt gewesen war. Bislang ging Siemens von fehlenden Belegen für den Einsatz seiner Turbinen auf der Halbinsel aus.

Dabei beteuerte der deutsche Konzern, nicht gegen Sanktionen verstoßen zu haben, die die Lieferung von Energieausrüstung auf die Krim untersagen.
Am Montag teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow mit, dass neue Kraftwerke auf der Krim mit Gasturbinen aus russischer Produktion bestückt werden. Die Moskauer Tageszeitung «Kommersant» verwies darauf, dass TPE vier Turbinen großer Leistung für die Kraftwerke Simferopol und Sewastopol auf dem Sekundärmarkt erworben habe. Dabei habe die Rostec-Tochter behauptet, dass die beiden Siemens-Turbinen in russischen Werken modernisiert worden seien.

In Sewastopol und in der Krim-Hauptstadt Simferopol werden zurzeit zwei Wärmekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 940 Megawatt gebaut. Sie sollen die Krim-Bewohner künftig reibungslos mit Strom versorgen.

 

Quelle: Sputnik