
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ging zudem auf die Herausforderungen in der Zusammenarbeit ein und erwähnte dass mindestens 40.000 Truppen in NATO-Übungen in Europa aktiv sind.
Sicherheit sollte nicht unverantwortlich angegangen werden», sagte Lawrow. «Wenn nicht nur die Boulevardpresse, sondern Politiker im Amt in ihren Ländern beginnen, Szenarien eines militärischen Konflikts zwischen der NATO und Russland an die Öffentlichkeit zu tragen, wird es eher gefährlich als nur alarmierend.»
Es gebe eine Vielzahl von möglichen Bereichen, in denen man zusammenarbeiten könne.
Wir gehen davon aus, dass die Aussicht auf eine friedliche Zusammenarbeit zwischen Europa und Russland in einer Vielzahl von Bereichen, vom Handel bis zur Energie und einem gemeinsamen Krieg gegen den Terror, enorm ist», so Lawrow. «Die Hauptsache ist, diese richtig zu nutzen.»
Lawrow erinnerte daran, dass politische Schwergewichte Europas, wie Charles de Gaulles und Helmut Kohl, die Notwendigkeit einer breiten Partnerschaft mit Moskau gewürdigt haben.
In seinem Buch stellte Helmut Kohl fest, dass es von entscheidender Bedeutung ist, Russland in ein stabiles Sicherheitssystem in Europa einzubinden», sagte er.
Er bestätigte weiterhin, dass Russland sich nicht in irgendwelche Verhandlungen über Beendigung einseitiger Sanktionen wird.
Ich möchte noch einmal bestätigen, dass Russland sich nicht in Verhandlungen über die Beseitigung von Sanktionen begeben wird», sagte der russische Außenminister. «Wir mussten, wie Sie wissen, reagieren und mit der Lösung der Entwicklungsaufgaben Russlands vorankommen, ausgehend von der Notwendigkeit, sich aus der Abhängigkeit von Partnern zu befreien, welche unzuverlässige sind oder jenen, wie sich gezeigt hat, die nationale Interessen für Blockinteressen und geopolitische Spiele opfern. Es ist traurig, dass die Europäer den Preis bezahlen müssen durch die Zerstörung der Qualität der Beziehungen zu unserem Land, die Verbindungen, welche sorgfältig von den scharfsinnigsten und verantwortungsvollsten Machthabern des Kontinents seit Jahrzehnten unterstützt wurden. «
Lawrow betonte weiterhin, dass Sanktionen und unlauterer politischer und wirtschaftlicher Wettbewerb auch die globale Stabilität negativ beeinflusst haben.
Eine starke Zunahme des unlauteren Wettbewerbs in der Weltpolitik und Wirtschaft hat auch eine sehr zerstörerische Wirkung», sagte er. «Die Verwendung dieser expliziten Form des Protektionismus, wie einseitige Beschränkungen, ist nicht nur illegal und steht im Widerspruch zu internationalen Gesetzen und den Grundsätzen der Welthandelsorganisation, sondern zerstört auch das Vertrauen in internationale Angelegenheiten, hindert die Organisation am konstruktiven Arbeiten sowie an der Überwindung gemeinsamer Probleme und trifft oft die Initiatoren solcher einseitigen Sanktionen selbst. «
Die Einführung von Sanktionen ist das Vorrecht des Uno-Sicherheitsrates, welcher der Unterstützung des Weltfriedens und der Sicherheit diene, so der russische Außenminister. Gleichzeitig betonte er die Verhandlungsbereitschaft der russischen Seite.
Wer die Russen kennt, weiß dass es nicht typisch für uns ist, sich angegriffen zu fühlen und nachtragend zu sein», sagte Lawrow.
Sofern die Europäische Union eines Tages wieder zu normalen Beziehungen zurückzukehren wolle, würde man sich darauf einlassen und die Zusammenarbeit in der Geschwindigkeiten und auf den Ebenen vorantreiben, zu welchen die Partner Russlands bereit sind. Er fügte jedoch hinzu, man werde sich vorbehalten, diese Bereitschaft notfalls zurückzuziehen.
Dennoch denke ich, wir werden ein Sicherheitsnetz für uns bewahren für mögliche Rückfälle in Konfrontation.
Quelle: RT