Warum der US-Präsident Russland eigentlich egal sein kann

 

Russlands Präsident Wladimir Putin hätte sich auch über die amerikanische Ex-Außenministerin Hillary Clinton als US-Präsidentin gefreut, wie der amtierende US-Präsident Donald Trump gegenüber Bloomberg sagte. Die Agentur ist aber der Auffassung, dass es Russland eigentlich völlig egal ist, wer das Präsidentenamt ausübt.

Trump habe bei seinem Wahlkampf für eine starke Armee, feste Grenzen und niedrige Ölpreise plädiert. Dies alles widerspricht laut Bloomberg den Interessen des russischen Präsidenten Waldimir Putin.

„Schauen Sie mal, was ich getan habe. Die Ölpreise gehen runter. Wir bringen Flüssiggas nach Polen. Das ist das, was Putin nicht will. Zudem haben wir weitere 56 Milliarden US-Dollar für militärische Ausrüstung ausgegeben – viel mehr als im vorjährigen Haushalt“, so Trump.

Hätte Clinton das Präsidentenamt übernommen, würden die amerikanische Armee „dezimiert“ und die Ölpreise höher sein.

„Wir werden Energie exportieren, und er (Putin – Anm. d. Red.) braucht dies nicht. Er hätte Hillary bevorzugt, weil sie Windmühlen aufstellen würde. Ihm würde das mehr gefallen, weil die Energiepreise höher wären“, so Trump weiter.

Die Agentur Bloomberg sieht jedoch einige große „Aber…“:

…Trump irrt sich bezüglich der Armee

Clinton habe sich zwar nicht für eine Vergrößerung der US-Armee und den Kauf neuer Waffen ausgesprochen. Sie habe aber für eine Modernisierung der Streitkräfte plädiert. Aber Russland ist es Bloomberg zufolge egal, wie viele Schiffe und Soldaten die USA besitzen. Dies bedeute fast nichts, weil die gigantischen Atomarsenale der USA und Russlands vor einem großen Krieg abhalten. Aber für lokale Zusammenstöße spielten sie keine Rolle.

…Trump irrt sich auch bezüglich der Ölpreise

Was die Energieressourcen angeht, wäre Clinton laut der Agentur eine größere Störung für Russland. Als US-Außenministerin schon habe sie zu einer Diversifikation der Lieferungen von Energieressourcen nach Europa aufgerufen, das als traditioneller Markt für Russland gilt.

Laut Bloomberg förderte Clinton die Interessen des Unternehmens Westinghouse und verschiedene Projekte von anderen amerikanischen Öl- und Gasunternehmen. Wenn Clinton US-Präsidentin geworden wäre, würde sie kaum zur Umsetzung der Interessen Russlands im Energiebereich beitragen.

Unberechenbarkeit vs. Feindlichkeit

Die US-Politik im Energie- und Verteidigungsbereich habe nie den Interessen des Kremls entsprochen. Russland habe sich seit langem daran gewöhnt. In diesem Zusammenhang sei es Moskau auch völlig egal, wer nun US-Präsident geworden ist. Russland könne die Beziehungen zu den USA auch kaum verbessern, weil sich die US-Regierung immer feindlich gegenüber Russland verhalte.

 

Quelle: Sputnik